Danke, Leute, für Eure Kommentare. Wer heuzutage versucht, seinen Bus unterm Skógafoss zu parken, wird wahrscheinlich eingelocht. die Zeiten ändern sich, Glück gehabt. ;)
Nein, das ist keine Marshmellow-Fabrik, sondern ein Bauernhof am Weg. Danach suchen wir uns einen Campingplatz mit möglichst matschiger Wiese, damit das Hochlandfeeling nicht verloren geht.
Am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen, denn Schweizerin und Schweizer müssen eiligst auf die Fähre. Wir winken den beiden hinterher, wer hätte gedacht, dass aus mal eben zusammen Wandern gehen flugs 3 Wochen Urlaub werden? Es war schön mit Euch, wir sehen uns bei lecker Plätzchen im Sauerländer Schnee! :)
Ab jetzt sind wir also allein unterwegs, na sowas. Wir bummeln die Ringstraße entlang, was man an den Schildern gut erkennen kann.
Das ist, was wir vom legendären Svartifoss zu sehen bekommen. Drei große Parplatzflächen sind vollgequetscht mit Touri-Kisten. Hm, so dringend müssen wir dan doch nicht hin und auch nicht an den Skaftafellsjökull. Wir stellen unsere Karre nicht dazu, sondern machen Abflug.
Die Alternative Svínafellsjökll nebenan ist auch recht voll, aber nur auf den ersten 50 Metern. Wenn man da etwas weiterklettert, hat man einen ganzen Gletscher für sich alleine.
Na kar fahren wir zum Jökulsárlón!
Wir übernachten sogar da. Das ist dort geduldet, wenn man ein Klo an Bord hat. POTTI? CHECK! ;)
Wir verbringen einen wundervollen Abend da im Autokino mit spannendem Programm. Und in diesem Moment ist es sogar mal witzig, den Leuten beim Selfies machen zuzusehen. Oder beim Mode-Shooting, kein Witz.
Sonnenaufgang mit Glitzereis, must-have, oder? ;)
Noch ein zauberhafter Anblick, aber eher was für Liebhaber. Das Ding sieht aus wie neu, ist der nicht schön?
Dieser Anblick ist dann nicht so nett, aber muss in einem zünftigen Syncro-Urlaub ja auch mal sein. ;) Machen wir es kurz: Meine hinteres äußeres GLG hat aufgegeben und ich habe keinen Ersatz. Nichtmal einen Vielzahn-Bit habe ich dabei und meine traurigen Versuche mit einer Torx-Nuss scheitern kläglich. Der Isländische Verkehrsclub macht einen absolut beschissenen Job, der Abschleppdienst (Vatnajöküll Travel) sprengt das ADAC-Budget und als der Werkstattmann mir ein neues Radlager andrehen will, bin ich so angepisst, dass wir kurzerhand als 3WD vom Hof rollen.
Ausblick zum Abregen.
Das Wikingerdorf ist eine Atrappe und seinen Eintritt nur in diesem Hinblick wert.
Am Strand dagegen, gibts nix auszusetzen. Eigentlich hätten hier jetzt Bilder von der Fahrt zur Laki-Spalte folgen sollen, aber mit meiner halblahmen Kiste trauen wir uns das nicht. Tja, die Folge schlechter Vorbereitung.
Wir bummeln also weiter durch die Ostfjorde, hier ist praktisch gar nichts los, weil zu wenig Attraktionen. Sieht man mal von Petras Steinsammlung ab, räusper. ;) Der Brocken auf dem Bild gehört da aber nicht dazu.
Ein letzter Blick zurück, Abschied von den Küste.
Die letzte gemeinsame Islandnacht mit meiner Freundin am See Lagarfljót. Morgen früh werde ich sie zum Flieger in Egilsstaðir bringen, denn Urlaubtage sind ein knappes Gut und ich muss unsere Reisegurke alleine heimbringen.
Nachdem am nächsten Tag das Flugzeug abgehoben ist, mache ich die Runde komplett: alle Wege führen zum Egilsstaðir-Bonus. Statt in illustrer Begleitung, bin ich diesmal allein, snif. Ein paar Hotdog-Pölser werden zur Erinnerung eingepackt. :D
Weil 3WD echt mal gar nicht geht, besuche ich nach dem Bonus noch einen anderen alten Bekannten (65.283445, -14.422983)
https://goo.gl/maps/bfSg1Bo9q622. Die Werkstatt, in der Schweizer ganz zu Anfang seinen Anlasser gewechselt hat, borgt mir ihren Vielzahn. Nach einem kleinen Schraubereinsatz ist die Welle wieder drin, aber umgekehrt. Das hört sich so lala an, aber ich wage das Experiment trotzdem. Denn ich will nochmal ins Hochland.
Und so fahre ich gaaanz vorsichtig da rum, wo der Syncro hingehört.
Mein letztes Ziel: ein Hot Pot in der Einsamkeit. Noch nicht so entdeckt von den Selfiehorden, damit das so bleibt, müsst ihr den Namen selber suchen. ;) Ich verbringe einen halben Tag völlg alleine beim Planschen. Und noch ein Dankeschön an Jonas und Sabrina. :D
Statt einer zweiten Nacht am Hot Pot fahre ich danach direkt zur Fähre. So schlimm wirde der Campingplatz in Seydisfjördur schon nicht sein. Denkste, ist Kacke. ;) Ich verbummele noch einen halben Tag und abends rolle ich auf die Norröna.
Die Überfahrt ist vollkommen unspektakulär aber durchaus entspannend. Binge-watching rulez.
in Dänemark muss ich dann noch schnell nachholen, was mir am schwarzen Strand verwehrt bgeblieben ist. Aber nur für ein paar Stunden, dann geht es Richtung Heimat.
Der letzte Übernachtungsplatz hintem Maisfeld irgendwo in Schleswig-Holstein. Mein angemacktes GLG hält noch bis 60km vor Berlin, dann musste ich es wieder rausreissen. Aber wer braucht schon 4WD in Brandenburg? ;D
Urlaub rum, heul.
Wenn ich ein kurzes Fazit schreiben soll, dann würde ich sagen: trotz aller Massentouri-Quälerei war es bombastisch.
Ja, man kann nicht mehr im Auto zum Flugzeugwrack. Ja, der Dettifoss ist eine Touri-Hölle und die Zustände in der Blauen Lagune will ich mir gar nicht vorstellen. Ja, die vielen KuKu-Camper scheissen die Gegend voll und nerven und überhaupt ist es zum kotzen, dass man in Island nicht mehr alleine ist. Ja, gerade weil die Insel so klein ist, sind an manchen Attraktionen des winzigkleinen Funparks echt viel zu lange Schlangen. Und ja verdammt, wir waren echt zu spät.
Aber wie man das dreht und wendet, ist es in Island genau, wie überall auf der Welt. Es gibt die einsamen Orte, die wild sind und fast unberührt und noch ganz ursprünglich. An denen man allein ist mit dem, was Natur ausmacht. Diese Orte sind auch auf Island nicht sonderlich schwer zu finden, sie sind exakt zwei Gehminuten neben Instagram. Denn genau dahin rennt die ganze Meute, um sich um sich selbst zu drehen und das dann auf Facebook hochzuliken, Twitter-Hashtag #schaudochnurwiegeilichbin.
Ich bin ziemlich sicher, dass das so bleiben wird. Aber eben auch an den weniger selfietauglichen Zwischenorten wird es leer bleiben, da wo es keinen geilen Hintergrund zum Posen gibt. Und weil Island sehr wahrscheinlich teurer wird, werden auch die Massen wieder geringer. Für mich steht fest: ich will da auf jeden Fall wieder hin. Nicht nächstes Jahr, aber bald.
Dann lasse ich die ganzen Must-do's und Must-see's aus und schon habe ich meine Ruhe, wetten? Ne Route hab ich schon im Kopf.
Man sieht sich dann also im Hochland. ;)
Eisen