Erfahrungsbericht abnehmbares Hochdach

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bullischrauber
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Erfahrungsbericht abnehmbares Hochdach

Beitrag von bullischrauber »

Moin,

da in meinem Restaurations-threat mehr Infos über mein abnehmbares Hochdach gewünscht wurden hab ich gestern mal ein paar Fotos gemacht und schreib hier noch mal seperat was dazu.

Ich hab das Hochdach 2007 draufgebaut, da wir mit Nachwuchs vom Platz her im Faltdach nicht mehr klar kamen. Das Hochdach gabs damals geschenkt und die vorderen und seitlichen Schränke waren praktischerweise schon drin und hatten das gleiche Oberflächendesign wie der Rest meines Ausbaus. Von aussen hab ich es lackiert da es in rot nicht so richtig zum Auto gepasst hätte...

Als Abdichtung zum Blechdach hab ich die gleiche Dichtung verwendet, die auch fürs Faltdach verwendet wird und einfach auf die untere GFK-Kante aufgesteckt. Die Fläche vom Hochdach die unten in der Dachrinne aufliegt habe ich abgesägt.

Das Hochdach hatte oben in allen vier Ecken einlaminierte Gewindemuttern für Surfträger. Das kam mir natürlich sehr gelegen, da ich dort mit Hilfe von Kunststoff-Abstandshaltern die Dachträger montieren konnte, die das Dach nachher an der Dachrinne befestigen.

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Im Bild der Abstandshalter ganz vorne, da war keine Gewindemutter, deswegen hab ich da ein Loch gebohrt und innen mit einer Mutter verschraubt.

Um die Dachträger-Querstreben mit der Dachrinne zu verbinden hab ich Thule-Trägerfüße durchgesägt und mit Stücken von ehemaligen Querträgern verlängert:

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Etwas biegen musste ich auch um die Träger der Dachkontur anzupassen. Die Träger sind eher ein Hauch zu kurz, so dass das Dach ordentlich auf die Dichtung gezogen wird beim festziehen der Füsse. So sieht das dann mit drei Trägern pro Seite aus:

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Am hinteren Ende des Hochdachs hat Westfalia ein Blech mit einlaminiert, das in dem Spalt zwischen Dach und Heckklappe steckt. Das hab ich dran gelassen, da es beim Aufsetzen eine praktische Positionierhilfe ist. Allerdings schabt bei mir die Heckklappe beim Öffnen an diesem Blech. Das muss noch irgendwie optimiert werden wenn die Klappe neuen Lack bekommt...

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Im Hochdach waren schon Holzleisten eingeklebt, diese hab ich genutzt um Leisten anzuschrauben, worauf ich dann den Boden für den Schrank vorne bzw. das Bett hinten befestigt habe.

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Der Boden besteht aus Wabenkernplatten aus dem Flugzeugbau, die mir irgendwann mal zugelaufen sind. Die sind extrem leicht und stabil, allerdings biegen sie auf der Länge doch relativ weit durch. Da das Blechdach hinten sowieso ziemlich verbeult ist, hab ich einfach ein Stück alten Teppich dazwischen gelegt und die Platte aufliegen lassen. Das werde ich wohl auch noch verbessern müssen.
Vorne hat es auch etwas berührt:

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Während der Nutzung in den letzten Jahren, bzw. jetzt beim abnehmen für die Restauration haben sich ein paar Punkte gezeigt, die verbesserungsbedürftig sind:
Auf den Lack des Blechdaches muss unbedingt eine Schutzfolie. Das Hochdach arbeitet doch etwas und scheuert den Lack durch. Das ist vor allem in den Ecken passiert, dort ist etwas Rost entstanden.
Die Träger in den Dachrinnen wäre ich gerne los, da das Wasser nicht mehr richtig ablaufen kann und natürlich genau in die geöffnete Schiebetür tropft... Ich werde mir wohl irgendwie Befestigungspunkte auf der Dachhaut einschweißen, die mit dem darunterliegenden Träger verbunden sind. Darüber werden Kräfte durch Dachlast auch besser eingeleitet als über die GFK-Kante oder die Dachrinne und man kann die Bettkonstruktion daran befestigen.
Statt der senkrechten Vierkantrohre hätte ich aussen gerne lieber aufgeklebte Airlineschienen die die Zugkräfte mit aufnehmen. Daran könnte man die Kajakhalter einfacher befestigen. Irgendeine Art Astabweiser wäre auch noch schön, an der Dachträgern bleiben gerne Äste hängen.

Insgesamt bin ich mit dem abnehmbaren Dach aber sehr zufrieden! Aufkleben werde ich keins mehr. Sehr stabil ist die ganze Konstruktion auch, das Hochdach kann sich durch seine Kontur in keiner Richtung bewegen wenn es in die Dachrinnen gezogen ist. Bei Beladung ist die Dachlast eher der begrenzende Faktor, die hab ich aber teilweise auch schon ein wenig überschritten. Das hier ist unser Urlaubs-Setup:

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Der Fahrradträger leitet seine Gewichtskraft zwar in die Anhängerkupplung ein, ist aber oben am Dachträger mit befestigt. Vorne auf der Stufe des Hochdachs befindet sich noch ein Korb in dem das Ersatzrad liegt. In 245/75R16 auch nicht gerade leicht. Den Extremtest haben wir letztes Jahr auf dem Weg nach Norwegen gehabt. Um Fährkosten zu sparen haben wir noch das Kanu von unserem mitreisenden Bus oben drauf gelegt. Damit war aber bei 100km/h die Schmerzgrenze erreicht und wir haben in Norwegen sehr bald umgeladen... ;)

Im Zuge der Restauration überlege ich, dass große Schiebedach nachzurüsten, damit man den Bus auch mal ohne Hochdach nutzen kann. Das Ding ist allerdings sooo schwer, dass ich etwas Bedenken habe mein ganzes Gerödel noch ans Hochdach zu hängen. Aber schön wäre es schon...

Gruß Sönke
querfeldein
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Re: Erfahrungsbericht abnehmbares Hochdach

Beitrag von querfeldein »

Sehr schön. Vielen Dank Sönke!
So ähnlich hab ich das auch vor.
Schön, hier noch ein paar Denkanstöße zu bekommen.

Vom vorderen Korb hast du nicht zufällig noch Bilder?
Selbst gebaut oder angepasst?

Viele Grüße
Norman
Gruß, Norman
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tosyncro
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Re: Erfahrungsbericht abnehmbares Hochdach

Beitrag von tosyncro »

moin,
ich verstehe euch nicht...
warum macht man das dach abnehmbar?
und vor allem... abnehmbar, wenn man kein grosses schiebedach hat?

das nimmt man ja dann doch nicht ab....und lagert es und baut es auf und nimmt es ab ...
gruss
thorsten
bullischrauber
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Re: Erfahrungsbericht abnehmbares Hochdach

Beitrag von bullischrauber »

Bilder von dem Korb hab ich gerade nicht zur Hand. Kann versuchen welche zu machen, aber das Ding ist nichts besonderes. War glaube ich mal für n Golf gedacht und ist so langsam ziemlich durch. Wird wohl auch ersetzt gegen was selbstgebautes.
Am liebsten hätte ich das Ersatzrad auch woanders, aber ich wüsste nicht wo. Der Bus ist ziemlich voll wenn man zu viert unterwegs ist...

Thorsten, macht nix, muss ja nicht jeder verstehen. ;)
Ich möchte es abnehmbar haben weil:
- ich mich nicht festlegen möchte immer mit genau dem Dach rumfahren zu müssen. Klappdach liegt auch noch rum.
- die Rostschäden unter Klebenähten teilweise echt fies sind. Klar, unter der Dichtung kann es, wie beschrieben, auch rosten, aber da kann man einfacher was gegen tun
- der Bus vielleicht irgendwann noch mal durch die Welt reisen soll und mit dem Dach nicht in einen Container passt
- mein carport nur 3,5m hoch ist und die Bühne 2m kann. Klar nimmt man für einen Motortausch nicht das Dach ab, aber wenn mal wieder ne Komplettrestauration ansteht... ;)
- der Bus auch ohne Hochdach ganz schick aussieht
- das große Schiebedach zum Einbau bereit liegt
und bestimmt noch weitere Gründe...

Deswegen verstehe ich nicht, warum ich es festkleben sollte.

Gruß Sönke
tosyncro
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Re: Erfahrungsbericht abnehmbares Hochdach

Beitrag von tosyncro »

moin sönke,

ja... wenn man das große schiebedach hat... DANN ist es logisch...
oder wenn man , wie du, mit verschiedenen wechseldächern unterwegs sein kann...
auch dann.
ich habe mein hochdach GUT festgeklebt.
wohl zu gut...
das ausgeschnittene teil vom dachblech habe ich aber aufgehoben...
dach tauschen ist SEHR viel arbeit, und sehr aufwändig.
aber das weisst du ja sicher...
viel erfolg dabei.. ob es auch spass macht, werden wir ja lesen...
gruss
thorsten
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amundsen
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Re: Erfahrungsbericht abnehmbares Hochdach

Beitrag von amundsen »

Hallo,

ich hatte das Westidach ja geklebt...würde ich so nicht nochmal machen.

Finde wenn mal was ist z.b. Rost, Hochdach Wechsel
oder einfach Sommer / carbrio feeling.

Ist es einfach besser.

Ich habe aber auch das SSD

Hast du deine Sitzbank erhöht Sönke?
Dann finde ich denn Platz zum sitzen hinten zu knapp mit dem SSD.
Da du ja auch groß bist;-)

Grüße Till
bullischrauber
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Re: Erfahrungsbericht abnehmbares Hochdach

Beitrag von bullischrauber »

Moin Till,

ja, Sitzbank ist ziemlich hoch. Das ist n Argument dagegen... :/ Allerdings bin ich im Sitzen eher klein, hab nur lange Beine. ;) Ich werd mal messen.

Gruß Sönke
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