Neuaufbau die ZWEITE

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Afrika
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Re: Neuaufbau die ZWEITE

Beitrag von Afrika »

Nachdem ich wegen einer Grippe eine kurze Auszeit genommen habe ging es heute weiter. Die Antriebswellen sind wieder drin
DSC_1260.jpg
Dann hatte ich ja genügend Zeit über das Problem mit dem "Klingeln" der Kardanwelle nachzudenken. Ich hab sie also erst mal zerlegt. Beide Kreuzgelenke und die Hardyscheibe sind zwar noch in einem super Zustand aber zum Überholen wird erst mal alles zerlegt
DSC_1261.jpg
Nachdem der Führungsbolzen aus der Welle gezogen war viel mir auf das er nur SEHR sparsam mit Fett versehen war. Ich vermute mal nach all den Jahren ist das einfach verloren gegangen... Trotzdem weißt der Bolzen in den Buchsen nur minimalstes Spiel auf
DSC_1250.jpg
Hier kann man nun sehr schön die vordere Messingbuchse sehen. Das ist eine der Buchsen von denen immer wieder gemunkelt wird. Ich hatte aber bisher noch nie ein Bild davon gesehen. Die Zweite steckt tief in der Welle
DSC_1246.jpg
Aufbau zum ziehen der Buchse
DSC_1251.jpg
Langsam aber stetig...
DSC_1252.jpg
Am Ende ist sie raus
DSC_1253.jpg
Das was bei der vorderen Buchse sehr leicht ging führte sehr schnell zur Ernüchterung bei dem Versuch die hintere Buchse auszuziehen. Bei dem Rand der hier schön zu sehen ist handelt es sich nicht um eine Distanzbuchse sondern es ist Vollmaterial. DIe Buchse wurde von der hinteren Seite eingesetzt
DSC_1254.jpg
Noch bin ich im Entscheidungsfindungsprozess... was nun zu tun ist:
1. Lösung: Den Flansch am Kardanwellenende abschneiden, Buchse von der Rückseite entfernen, neue Buchen anfertigen und einbauen und den Flansch wieder anschweißen

2. Lösung: Auf einer Drehbank die Kardanwelle aufspannen, den Flansch mit alter Buchse ausdrehen, neue Buchse einpressen

3. Lösung: Gezogene Buchse wieder montieren, beide Buchsen dick mit Fett versehen und alles wieder zusammen bauen...

Egal wie es weiter geht, die Schrauben sind erst mal beim Nickel Mann. Die Kreuzgelenke muss ich erst mal ausbauen. Sie weisen keinerlei Spiel auf werden aber erst mal gereinigt und neu gefettet. Und wenn alles wieder zusammen ist muss die Welle gewuchtet werden. Wird also noch etwas dauern bis das Teil wieder montiert werden kann...

Bin beim Nachdenken...
VG
Roland
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Endeavour
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Re: Neuaufbau die ZWEITE

Beitrag von Endeavour »

Hallo Roland

Danke für die Bilder, wieder was gelernt.

Ich denke Fett rein und Ruhe ist!
Auseinanderschneiden und und und denke ist auch wieder ein Quelle für viele "Ungenauigkeiten".
Sollte das "Fett rein hauen" nicht zum Erfolg führen, ist es ja keine grosser Aufwand die Welle dann noch mal zu machen.
Kann man da jetzt keinen Fettnippel anbringen und dann nach und nach immer wieder Fett reinpressen, so kenn ich das von meinem Magirus.

Grüsse fix
Für das Können gibt es nur einen Beweis. Das TUN. Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach


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Afrika
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Re: Neuaufbau die ZWEITE

Beitrag von Afrika »

Hallo Fix,

das mit dem Fettnippel habe ich mir auch schon überlegt. Es wäre auch kein Problem diesen etwa mittig des Führungsbolzens an entsprechender Stelle anzubringen. Damit würde natürlich eine Unwucht an der Welle entstehen. Dem müsste man das durch die Bohrung entnommene Material gegenrechnen. Ich denke das gleicht sich ungefähr aus..., und da die Welle sowieso gewuchtet werden muss sollte man das in den Griff bekommen.

Ich sehe aber noch ein anderes Problem. Wenn man in die Führungsbohrung des Wellenflansches hineinschaut (ich versuch da mal ein Bild zu machen) sieht man das am Ende der Bohrung eine Art Deckel mit einer mittigen Bohrung zu sehen ist. Ich glaube das VW nachdem man die hintere Buchse eingepresst hat diese Bohrung mit einem Deckel verschlossen hat. Genau sieht man das nur wenn man die Kardanwelle aufschneidet. Würde man nun mit einer Fettpresse Fett in diese Bolzenführung pressen könnte es passieren das man diesen Deckel absprengt und er in die Kardanwelle fällt...

Dann hätte man ein richtiges Problem...

Diese Woche wird sich klären ob ich jemanden kenne der eine Drehbank hat um die Kardanwelle bearbeiten zu können. Da ist man mit Hobbywerkzeug schnell am Ende. An weiteren Vorschlägen bin ich aber sehr interessiert.

VG
Roland
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Re: Neuaufbau die ZWEITE

Beitrag von Koijro »

Miss doch das innen mass der hinteren buchse und das vom "bolzen" und lass dir für den bolzen eine buchse anfertigen die du draufschrumpst und dann wieder Einbaust.

Gibt doch dauch diese rep sätze für achsstümpfe dir am Simmeringer eingelaufen sind.

MFG
VVouter
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Re: Neuaufbau die ZWEITE

Beitrag von VVouter »

Vielleicht findest du hier noch mehr Infos:

https://shufti.blog/2012/06/06/vanagon- ... -part-one/

gn8

Wouter
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Afrika
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Re: Neuaufbau die ZWEITE

Beitrag von Afrika »

@Koijro: ich denke das könnte eine Lösung sein. Dafür muss aber der Führungsbolzen abgedreht werden um die hintere Buchse aufnehmen zu können. Das Problem das ich bei dieser Lösung sehe ist das die hintere Buchse, die noch in der Welle sitzt nicht mehr rund ist...

@Wouter: VIELEN, VIELEN DANK für diesen Link. Er zeigt die gesamte Problematik und das sich auch schon andere darüber Gedanken gemacht haben. Ich bin nicht alleine...

Ich hoffe es ist ok wenn ich hier einige Bilder des Beitrags verwende. Das ist die Zeichnung die ich gerne vorher gehabt hätte:
Wellenflansch.png
Was in der Zeichnung gut zu sehen ist ist das die Bohrung im Wellenflansch hinten mit einem Deckel verschlossen ist. Dieser könnte in die Welle fallen und dann ist das Auftrennen der Welle unvermeidlich. Dieses möchte ich unbedingt vermeiden.
Weiterhin ist zu sehen das die Zeichnung sich nicht mit meinem Wellenflansch deckt. Der Wellenflansch hat laut Zeichnung eine durchgängige Bohrung. Dem ist nicht so. Bei mir sieht das genau so aus
Zeichnung 2.png
Ich denke dadurch wird die Gesamtproblematik noch mal deutlich. Zur Zeit tendiere ich dazu den Wellenflansch auszudrehen und eine Gesamtführungsbuchse einzusetzen. Sieht irgend jemand von Euch in dieser Lösung ein Problem?

VG
Roland
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Endeavour
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Re: Neuaufbau die ZWEITE

Beitrag von Endeavour »

Hallo Roland

Wo ist denn dein Spiel? Kannst du das bestimmen?

Die obere Hülse ist ja kein Problem, und die untere Hülse drinlassen und einfach ausgießen. Ich höre quasi schon wieder die Aufschreie. :-P
Die Idee dahinter ist, den Flansch blank und rund machen, mit Trennmittel einpflegen und dann einige mL sehr flüssigen Harz in die Welle füllen und den Stumpf mit Hilfe der neuen Hülse oben einführen und trocknen lassen, nach dem Trocknen den Stumpf wieder raus, alles saubermachen, Fett rein und gut ist.So sind minimale Spalte aufgefüllt, der Stumpf kann nicht mehr klappern.

Mann könnte vorher erst den Deckel von innen noch ausgießen, Harz mit Thixotropierungsmittel um die Klebekraft zu erhöhen, so bleibt der Deckel auch da wo er bleiben soll.
Dann die Idee mit dem Fettnippel aber auch am Ende Bohrung wo das Fett wieder austreten kann, diese Öffnung wird nur für den Schmiervorgang geöffnet.

Ist nur so nee Idee.

Nachtag
Was ist den wenn du ein Kunstoffhülse für die Hintere machst und die geschlitzt ist, so wie in dem Beitrag der vorderen auf einem Bild.
So musst du nur die alte rauspopeln und die Neue einschieben ferig, da diese geschlitzt ist müsste das doch gehen, oder ?!?!

Grüsse fix
Für das Können gibt es nur einen Beweis. Das TUN. Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach


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Afrika
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Re: Neuaufbau die ZWEITE

Beitrag von Afrika »

Hallo fix, das mit dem Ausgießen ist eine interessante Alternative. Ähnliches wird auch bei komplizierten Stanzwerkzeugen gemacht wobei dort deutlich höhere Belastungen auftreten als bei der minimalen Linearbewegung des Wellenstumpfes im Flansch. Behalt ich auf alle Fälle im Hinterkopf.

Das genaue Maß oder den Verschleiß der hinteren Buchse zu bestimmen ist nicht so einfach. Ich habe da z.Z. noch kein Messequipment das entsprechend genau wäre.
Letztendlich bin ich im Moment immer noch der Meinung das die einfachste und fachgerechteste Lösung immer noch das Ausdrehen des Wellenflansches ist. Also den Absatz samt hinterer Buchse ausdrehen und eine neue Buchse einpressen die genau so lang ist wie der Wellenstumpf. Ich kann da z.Z. keine Nachteile erkennen außer das ich jemanden finden muss der die Möglichkeit hat das auf seiner Drehbank durchzuführen. Diese sollte ja in der Lage sein die gesamte Kardanwelle zu spannen. Bin an dem Problem aber dran...

Solange ich noch auf der Suche nach einer Lösung bin habe ich heute den Syncro noch mal gestartet. Die Druckleitung der Servolenkung mit Drossel ist ja seit Tagen eingebaut. Vielen Dank auf diesem Wege noch mal an Alexander der mir diese Leitung besorgen konnte :bet . Nachdem ich das System nun auch mit Hydraulikflüssigkeit gefüllt habe musste die Lenkung noch entlüftet werden. Dazu muss der Motor laufen und die Lenkung mehrmals von Anschlag zu Anschlag bewegt werden. Was für ein tolles Gefühl zum ersten mal eine Servolenkung im Syncro zu bedienen. Unglaublich wie leicht das nun geht. Kein Ziehen und Reißen mehr am kleinen Lederlenkrad... Ich bin begeistert :dance

Nachdem der Motor dann einmal lief habe ich auch gleich den Fehlerspeicher ausgelesen. Sieben Fehler waren aufgelistet was aber darauf zurück zu führen ist das ich den Motor ja beim ersten Starten ein wenig orgeln musste bis das ganze System entlüftet war und er sauber lief. Hab die Fehler dann erst mal gelöscht und beim zweiten Auslesen blieb noch ein Fehler übrig: Saugrohrtemperatur.

Hab das dann mal durchgemessen und eine falsche Kabelverbindung festgestellt. Also Sicherungskasten geöffnet und nach dem richtigen Kabel gefahndet. Letztendlich als ich schon gedanklich bereit war die Elektrik noch mal auszubauen hab ich das Kabel am Stecker der Kühlwassertemperatur für die Zusatzpumpe gefunden. Da beide Stecker baugleich sind hatte ich sie verwechselt. Morgen wird die Elektrik wieder zusammen gebaut und dann sollte der Fehler auch weg sein. Dann muss nur noch die Einspritzpumpe dynamisch eingestellt werden was nun auch kein großes Problem mehr darstellt.
Es geht voran...

VG
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Re: Neuaufbau die ZWEITE

Beitrag von Afrika »

Wie schon geschrieben war das Problem mit der Saugrohrtemperatur schnell gelöst. Richtiger Stecker angeschlossen, die gesamte Elektrik wieder in die Boxen eingebaut und Fehlerspeicher erneut ausgelesen: Alles BESTENS.

Das Problem das der Motor nicht bis zur Abriegeldrehzahl hochdrehte war dann auch nach einigem Suchen gefunden. Der Teppich hatte sich unter dem Gaspedal aufgefaltet. Es gibt Dinge die gibt es gar nicht...

Nebenher arbeite ich weiterhin an der Sache mit dem Kardanwellen Flansch. Er wird wohl ausgedreht werden und dann kommt da eine neue Buchse rein. Ich berichte wenn es soweit ist.

Zum Abschluss habe ich mir noch die Motorraum Klappe angeschaut. Die Dämmung ist nach all den Jahren im Auflösungszustand
DSC_1287.jpg
Ich hab sie daher abgekratzt und brauch nun eine Neue. Ideal wäre natürlich wenn es diese Dämmung als Originalteil noch gäbe... Weiß jemand von Euch wer so etwas anbietet?

VG
Roland
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Afrika
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Re: Neuaufbau die ZWEITE

Beitrag von Afrika »

Ich habe mich diese Woche mal drangegeben und den Bus leergeräumt. Was dort nach Jahren intensiver Nutzung aus allen Ecken zu Tage kam war schon erstaunlich und füllte am Ende zwei sehr große Aluboxen. So sieht es nun aus
DSC_1294.jpg
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DSC_1296.jpg
Die Möbel wollte ich eigentlich auch ausbauen. Da sie aber komplett verklebt sind würde das nur gehen indem ich sie zerstöre. Das wäre schade denn sie sind seit dem ersten Tag im Auto und gehören einfach dazu. Noch dazu sind sie in einem guten Zustand und es hängen viele Erinnerungen an diesem Ausbau. Also bleiben sie drin was auch nicht weiter problematisch ist.
Den Motorraum kann ich auch so erst mal mit Alubutyl dämmen und kleine Schäden an den Möbeln reparieren. Die Fahrerkabine ist etwas aufwendiger instand zu setzen. Auch hier möchte ich großflächig Alubutyl einsetzen plus weiterer Dämmung. Nachdem der Dreck der Jahrzehnte entfernt war kam auf jeden Fall keine Korrosion zum Vorschein. Alles muss nun erst mal gereinigt werden und dann kommt Schritt für Schritt der Wiederaufbau

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