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Re: Nahtrost und unten durchgerostete B-Säule

Verfasst: Sa 11. Aug 2018, 13:05
von reidiekl
Hallo Stefan,

danke für Deinen Zuspruch, das tut richtig gut.
Aber zerbrich dir nicht den Kopf, schau wie die Bleche in etwa verlaufen und ersetze wenn möglich großflächig. Alles gut einpinseln und beim Außenblech Mühe geben dass das sauber sitzt.
Das sagt sich so leicht, wenn man solche Arbeiten vielleicht schon öfter hinter sich gebracht hat. Eins der vielen Probleme bei mir ist, dass noch vieles sehr gut ist und nicht ausgetauscht werden müsste. Aber, um richtig dran zukommen, dem Patient Wunden zugefügt werden müssen und die Schnittführung gut überlegt sein muss - denn die Selbstheilungskräfte der Natur wirken hier leider nicht. Zudem sollte man auch wissen wie werkseitig diese vielen Bleche zusammengeschachtelt wurden. Genau dies war mir aber lange Zeit völlig unklar.

Mittlerweile sieht es bei meinem Patienten so aus:
001.JPG
ausgeschnittene B-Säule

002.JPG
angeschliffener Deckel im Fahrgastraum mit dem das Schwellerdreieck vorne abgedeckt ist

006.JPG
auch der äußere Schweller ist vorne am Anschluss an die B-Säule durchgerostet. Das hintere Stück scheint noch gut zu sein,

005.JPG
bis auf diesen mittleren Bereich und den hinteren Bereich an der Radaufhängung. Aber den wollte ich möglichst erst später angehen, sofern kein direkter Zusammenhang mit dem Schweller besteht.

Dieser äußere Schweller, resp. die untere Seitenwand zieht sich leider in einem Stück nach innen durch bis auf den Boden des Fahrgastraumes. Diesen Schweller im Ganzen zu wechseln würde bedeuten zuvor die ganze obere Seitenwand auszubauen, um richtig dran kommen zu können. Soetwas macht man natürlich nur, wenn eh alles nur noch Rost ist. "Reparaturfreundlichkeit" ist jedenfalls etwas anderes und war wohl damals bei den VW-Ingenieuren ein Fremdwort.


Derzeit bestehen noch zwei ungelöste Hauptprobleme:

1. Verbaue ich das Rep-Blech lt. Foto an der B-Säule so wie es ist und trenne dazu den alten Falz samt einem Teil der Seitenwand heraus? Oder aber belasse ich den alten Falz und schweiße stumpf gegen diesen, was natürlich bedeutet, dass am Rep.-Blech der Falz zuvor abgetrennt werden müsste.
Ich tendiere zum Verbauen des Rep-Bleches, so wie es ist. Dafür müsste der Falz seitlich innen stumpf an die entsprechend angeschnittene B-Säule angeschweißt werden ... und natürlich ein großes Teil der Seitenwand samt ihrem Falz bis zum oberen Knick - um ausreichend Platz zu haben - herausgeschnitten werden.
Der Wiedereinbau des Seitenteiles kann m. E. dann nur in zwei Schritten erfolgen.
a) Anschweißen eines gefalzten Blechwinkels an die B-Säule (punktgeschweißt) um dann
b) daran stumpf das Seitenblech einzuschweißen.
Gibt es andere Lösungen?
009.JPG

2. Was mache ich mit dem inneren Schwellerblech an der Wagenheberaufnahme? Das Blech als solches erscheint mir noch gut, etwas Sorge bereitet mir der Falzrost am punktgeschweißten Querträgeranschluss. Das nachfolgende Foto zeigt den Bereich des Schwellers von unten. es sieht schlimmer aus, als es m. E. ist. Für eine Auswechslung dieses Schwellerbereiches müsste nach meiner Einschätzung wohl auch der "Schwellerdeckel" geöffnet werden.
012.JPG


Ist das vom Aufwand her noch vertretbar? Was meint das Forum?

BG - Reinhard

Re: Nahtrost und unten durchgerostete B-Säule

Verfasst: Mo 13. Aug 2018, 11:37
von bullischrauber
Hallo Reinhard,

zwischen dem Schwellerblech und dem Querträger der da angepunktet ist, befindet sich mit Sicherheit Blätterteig. Wahrscheinlich hält das noch eine Weile bis es ein Loch im Schweller gibt, aber gestoppt bekommst Du das nicht mehr. Ich würde vermutlich das Ende vom Querträger abtrennen, die Schweißpunkte aufbohren und mal gucken was dann zu Tage kommt. Erfahrungsgemäß ist man dann aber kurz danach dabei, die Wagenheberaufnahme rauszuschneiden um die ersten 10cm vom Schweller zu ersetzen...
viewtopic.php?f=32&t=919&hilit=restaura ... r&start=50 hier auf Seite 6 ungefähr mittig sieht man Bilder von der Instandsetzung dieser Stelle an meiner Karosse, allerdings sah das noch um längen schlimmer aus als bei Dir.
Viel Erfolg!

Gruß Sönke

Re: Nahtrost und unten durchgerostete B-Säule

Verfasst: Mo 13. Aug 2018, 16:43
von reidiekl
Hallo Söhnke,

danke für Deine Einschätzung und den Link. Du hattest bei Dir das Glück (zumindest den Fotos nach) die Schäden/Arbeiten auf der rechten Fahrzeugseite zu haben. Nach Öffnen der Schiebetür kommt man auf dieser Seite ganz gut an dem hinteren Teil der B-Säule dran. Auf der linken Seite verhindert dies die Seitenwand und der untere äußere Schweller.

Aber ich werde wohl nicht umhinkommen diese Seitenwand parziell zu öffnen (primär um die Schweißarbeite in diesem fummeligen Eck ausführen zu können) da ja bei mir auch die Ecke des unteren Teils (unterer Außenschweller) durchgerostet ist.

BG - Reinhard

Re: Nahtrost und unten durchgerostete B-Säule

Verfasst: Di 14. Aug 2018, 07:47
von bullischrauber
Naja, ich hatte solche Schäden am ganzen Auto... ;) Natürlich auch auf der linken Seite. Offenbar hab ich davon keine Fotos gemacht, aber repariert habe ich es genauso. So sah die Ecke vor 2 Jahren aus:
Bild

Gruß Sönke

Re: Nahtrost und unten durchgerostete B-Säule

Verfasst: Di 14. Aug 2018, 10:52
von reidiekl
Offenbar hab ich davon keine Fotos gemacht, aber repariert habe ich es genauso. So sah die Ecke vor 2 Jahren aus:
schade, denn Fotos sagen oft mehr als tausend Worte.

Oben im Kotflügel-Eck sieht es bei Dir recht rostig aus. Hast Du das dort auch rausgeschnitten?

Mich würden aber Bilder interessieren, wo man sieht wie die Fälze von B-Säule und Kotflügel wieder vereint wurden. Hast Du diese Falzwinkelstücke separat gefertigt und dann stumpf erst mit der B-Säule wieder verschweißt? Und daran dann den Falzwinkelstreifen des Kotflügels punktverschweißt? Und letztlich das Kotflügelteil stumpf mit dem punktverschweißten Falzwinkelstreifen?

Das Seitenteil bei Dir musste wohl nicht geöffnet werden und auch nicht der äußere schmale Schwellerbereich. Aber ich werde da nicht drumrum kommen und muß auch dort aufzuschneiden. Ich möchte den aufzuschneidenden Bereich so klein wie möglich halten. Will aber auch nicht mehrfach streifenweise rausschneiden, da ich das rausgetrennte Seitenblech wieder als ganzes einschweißen möchte. Zumal ich auch noch nicht weiß, ob ich das schweißtechnisch alles wieder so hin bekomme.

Vielleicht kannst Du mir zu diesem Detail noch Tipps geben.

BG - Reinhard

Re: Nahtrost und unten durchgerostete B-Säule

Verfasst: Mi 15. Aug 2018, 08:30
von bullischrauber
Ich kann noch mal auf meinem Handy nach Bildern suchen, vielleicht sind da welche. Aber das äußere Blech der B-Säule ist bei mir noch offen, soweit bin ich noch nicht.
Die Ecke oben im Radkasten muss noch gemacht werden. Das ist so rostig, da muss alles raus. Zum Glück habe ich die B-Säule von einem Spenderbus, davon werde ich auch die vordere Kante vom Außenblech der B-Säule nehmen.

Warum willst Du das Seitenteil aufschneiden? Das sieht doch völlig unkritisch aus. Nur um das Reparaturblech der B-Säule wieder anschweißen zu können? Dann lass die Schweißpunkte dazwischen lieber weg auf den paar cm, da kommt ja eh Dichtmasse in die Fuge. Ganz unten kann man Außenschweller und B-Säulen-Repblech mit einer unauffälligen Schweißnaht verbinden.
Den Kotflügel kannst Du später von innen mit dem Rep-Blech punktverschweißen.

Gruß Sönke

Re: Nahtrost und unten durchgerostete B-Säule

Verfasst: Do 16. Aug 2018, 16:26
von reidiekl
Warum willst Du das Seitenteil aufschneiden? Das sieht doch völlig unkritisch aus. Nur um das Reparaturblech der B-Säule wieder anschweißen zu können?

Ja, im Prinzip deswegen und weil ich es möglichst wieder mit originaler Naht herrichten möchte.
Kritisch ist auch der äußere Schweller. Der muß an der B-Säule mindestens auf ca. 6-10 cm Länge ersetzt werden.

Die Nahtanschlüsse rechts und links an die B-Säule wollte ich zweigeteilt wie folgt fertigen.
1. Blechwinkel entsprechend der Wölbung der Außenhaut dengeln und dann an die B-Säule seitlich per Punktschweißung oder -lötung anpunkten.
2. An diese Winkel dann im nächsten Schritt das rausgeschnittene Seitenteil bzw. den Kotflügel mittels WIG-pulsen wieder stumpf einschweißen oder sogar mit WIG (CuSi3) einlöten. Beim WIG-löten könnte ich auch verzinkte Bleche nehmen, was bei WIG schweißen leider nicht geht.

Bin auch noch am Überlegen, ob ich den inneren Schweller im Anschlußbereich Querholm/Wagenheberaufnahme parziell ersetze. Dafür müsste dann aber der Ausschnitt der Seitenwand noch etwas größer sein.

Kennt jemand Infos / Videos wo man sehen kann, wie die von mir oben angesprochenen "Blechwinkel" fachmännisch auf Wölbung der Fahrzeug-Außenwand getrieben oder gedengelt werden? Habe soetwas noch nie gemacht und muss es halt wieder erst lernen :-) .

Das Punktverschweißen mit WIG geht bei mir jetzt schon ganz gut - zwei 1 mm dicke Bleche mit 70 Amp. Wie macht Ihr das?

Habe jetzt auch eine Lösung für die offenen Schnittkanten punktverschweißter Bleche. Diese sind gerade im vorderen Radkasten sehr rostanfällig und es sind gar drei Bleche, die da punktverschweißt sind. Die Kanten der zwei Muster-Blechstück ließen sich mittels WIG durch Verschmelzen wunderbar zusammenfügen und dadurch der Spalt schließen. Das von mir auch mal angedachte u-förmige Falzprofil zum Abdecken dieser Schnittkanten-Fugen, ist damit wieder hinfällig.

BG - Reinhard

Re: Nahtrost und unten durchgerostete B-Säule

Verfasst: Sa 25. Aug 2018, 12:17
von transporterwerk
Moin,
dann möchte ich mal hier ein wenig mit Bildern helfen:
Bild
So war der Urpsrungszustand.

Bild
Geöffnet.

Bild
Bild
Bild
Und wieder zu.
Die Ecke ist schwierig wenn man so wenig wie möglich öffnen will. Man kommt schlecht ran.
Ich hoffe die Bilder helfen ein wenig.

Gruß
Volkmar

Re: Nahtrost und unten durchgerostete B-Säule

Verfasst: Sa 25. Aug 2018, 15:24
von reidiekl
Die Ecke ist schwierig wenn man so wenig wie möglich öffnen will. Man kommt schlecht ran.
Hallo Volkmar,

wie wahr wie wahr und in der Tat ich wünschte es wäre dort alles Rost. Aber leider hat das Seitenteil bis auf diese klitze kleine untere Ecke keinen Rost. Da kann ich doch nicht auch noch dieses rausschneiden. Habe mich jetzt für eine Mikro-Blechinstandsetzung durchgerungen, was aber wohl die reinste Uhrmacherfummelei wird. Mal schauen wie es weiter geht.

Die bestellte Lochzange war erst mal Schrott, habe sie wieder zurückgeschicht.

Schöne Bilder, und ich schaue neidvoll in den freien und offenen Schwellerbereich.
Das äußere Schwellerblech bekommt man als Ganzes wohl nur raus, wenn zuvor die Seitenwand entfernt wird. Und zu allem Überdruß sitzt auf dem - nach innen auf den Fahrzeugboden abgewinkelten und dort verschweißten Schwellerblech - auch noch diese Blechversteifungs- und Anschlagleiste für die Seitenwandverkleidung.

Wenn ich das richtig sehe hast Du das äußere Schwellerblech längs im Fahrzeuginnern aufgeschnitten und dann später wohl wieder stumpf verschweißt?
Damit verständlich wird, was ich meine füge ich nochmals zwei Deiner Fotos mit meinen Kennzeichnungen bei.
Volkmar-1a.jpg
Zum nächsten Foto würde mich interessieren, wie die beiden Ecken verschlossen wurden, damit kein Wasser eindringen kann. Das ist nicht ganz einfach, denn es kommt ja noch das äußere Schwellerblech drüber, aber nur hinter der B-Säule.
Volkmar-4a.jpg


Die Reparatur des inneren Schwelleranschlußes an den Querträger gefällt mir sehr gut. Wie geschädigt war denn innen dieser Bereich - schon ganz durch? Bin da noch am Überlegen, aber um richtig dran zu kommen muss wohl alles aufgemacht werden :cry: .

Danke und beste Grüße - Reinhard

Re: Nahtrost und unten durchgerostete B-Säule

Verfasst: Sa 25. Aug 2018, 20:23
von transporterwerk
Theoretisch bekommst du den Innenschweller raus, ohne die Seitenwand zu entfernen. Musst halt nur die schweisspunkte von innen auf dem Schweller ausbohren.
Die anschlagleiste für die seitenverkleidung bohrst du ab und später schweißt du die wieder ein.
Das in Fahrtrichtung hintere „Loch“ ist keins, der aussenschweller ist in dem Bereich abgesetzt.
Vorne wird zugemacht.