Servolenkung zerlegen

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CBS
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Re: Servolenkung zerlegen

Beitrag von CBS »

Hi,

ne in deinem Fall muss das nach oben raus, das hast du schon richtig erkannt. Seitlich müsste noch ein Deckel sein (12,13,15,16) im Leitfaden der stellt das Spiel zwischen Ritzel und Zahnstange ein. Haste den auch schon auf?
Ansonsten vorsichtig auf links oder rechts Anschlag fahren und mit Gefühl am Ventil weiterdrehen, das müsste sich dann rausdrücken *eigentlich* :-)
Also wir haben immer die weißen Ringe und den O-Ring darunter getauscht, ok wir mussten dazu ja auch nur ins passende Kästchen greifen.
Bloss nicht den kleinen Bolzen oben an der Riffelung rausklopfen, der hält die Innereien und wurde im Werk ausgemessen und verbohrt :-)

Grüße
Achim
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reidiekl
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Re: Servolenkung zerlegen

Beitrag von reidiekl »

CBS hat geschrieben:Seitlich müsste noch ein Deckel sein (12,13,15,16) im Leitfaden der stellt das Spiel zwischen Ritzel und Zahnstange ein. Haste den auch schon auf?
Hallo Achim,

Ja genau, den habe ich schon abgeschraubt. Unter dem Deckel ist eine im RLF nicht enthaltene und mir unbekannte Dichtung verbaut. Diese besteht aus einer dünnen Metallplatte, die beidseitig eine Art Gummiüberzug hat - wie ist die genaue Bezeichnung und wo kann man die beziehen?
... der stellt das Spiel zwischen Ritzel und Zahnstange ein.
gut zu wissen, hatte schon über Sinn und Funktion gerätselt. Die Einstellung ist aber doch wohl fest vorgegeben und kann nicht verändert oder eingestellt werden. Im RLF steht: "Dicke kann nur im Werk ermittelt werden". Es wird ja letzlich wieder die selbe, alte Einstellscheibe verbaut, so dass mich Einstellungen oder Dicke eigentlich nicht kümmern müssen - ist das so?
Aber wie ist das in Verbindung mit einer vielleicht etwas dickeren oder auch dünneren Dichtung? Muss da etwas neu eingestellt werden, da sich der Abstand verändern würde? Andererseits hält die Feder die Einstellscheibe (14) mit einer bestimmten Federlänge bzw. Federdruck, der geringe Abstandsunterschiede durch dickere oder dünnere Dichtung kompensieren sollte. Ich gehe daher mal davon aus, dass man hier keinen Vergleich, wie bei unterschiedlich dicken Ventilplättchen beim Ventilspieleinstellen, ziehen muss.
Das Druckstück (16) habe ich als solches noch nicht entdeckt - scheint noch im Gehäuse zu sitzen. Muss das erst raus, um dann das Lenkritzel (17) ziehen zu können? Und wie bekommt man ggfls. dieses Druckstück raus
Ansonsten vorsichtig auf links oder rechts Anschlag fahren und mit Gefühl am Ventil weiterdrehen, das müsste sich dann rausdrücken *eigentlich* :-)
Das hatte ich gestern so schon mehrfach aber erfolglos versucht. Auch nach dem das Teil (20 = Kolben / Dichtungen)
BILD5106.JPG
von der Zahnstange komplett ausgebaut war, klappte es nicht.
Also wir haben immer die weißen Ringe und den O-Ring darunter getauscht, ok wir mussten dazu ja auch nur ins passende Kästchen greifen.
O-Ringe besorgen ist nicht das Problem, aber die weißen Ringe!
Aus welchem Material sind diese und von wo könnte man die beziehen.
Würde die gerne ersetzen, wenn jetzt schon alles mühevoll zerlegt ist.
Bloss nicht den kleinen Bolzen oben an der Riffelung rausklopfen, der hält die Innereien und wurde im Werk ausgemessen und verbohrt :-)
Gut zu wissen, hatte mich schon zögerlich an diesem versucht - da ich aber nichts kaputt machen möchte vermeide ich gerne größere Gewalt, sofern ich nicht absolut sicher über den eingeschlagenen Weg bin.

Aller besten Dank für Deine super Hilfe, ich warte jetzt erst noch Deinen Hinweis zur Erfordernis des Ausbau des Druckstückes ab, ob dieses im Zusammenhang mit dem Lenkritzelausbau notwendig ist oder nicht, und versuche dann den letzten Zerlegungsschritt vorzunehmen.

Beste Grüße - Reinhard

P.S. - hier noch einige Fotos zu den derzeit noch bestehenden Problempunkten:
BILD5111.JPG
Die Zahnung geht nicht bis Stangenende, deshalb lässt sich diese wohl auch nicht mit dem Lenkritzel ausdrehen, solange das Ritzel noch nicht gezogen ist.
BILD5112.JPG
Muss hier noch etwas (Druckstück) herausgenommen werden - ich kann nichts erkennen, was lose und herausnehmbar wäre. Die Einstellscheibe ist schon entnommen.
BILD5113.JPG
Dichtungsscheibe unter dem Deckel (13)
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CBS
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Re: Servolenkung zerlegen

Beitrag von CBS »

Hi,

das Druckstück kannst du z.b. mit einer Seegerringzange ziehen. Einfach im Mittelloch spreitzen.

ZF, jetzt Bosch darf nix mehr an private rausgeben auf Anweisung der Autohersteller :evil:
Es gab Zeiten da konnte man dort komplette Lenkungen kaufen.
Wer hat gute Kontakte zu Classic Parts?

Grüße

Achim
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reidiekl
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Re: Servolenkung zerlegen

Beitrag von reidiekl »

Das heutige Arbeitsergebnis:
BILD5114.JPG
Endlich - gezogenes Lenkritzel mit Kugellager. Unten im Ritzelgehäuse (23) scheint auch noch ein weiteres Kugellager zu stecken. Der RLF sagt zu beiden Lagern leider nichts aus und listet sie auch nicht.
BILD5117.JPG
BILD5120.JPG
improvisierter Ausziehhammer aus Verbindungsstange - mit Fahrradschlauch geschützt, Kreuzgelenk als Verbindung und schweres Stahlteil (Wanknuteinrichtung mit angebautem Sägeblatt) - geht auch ohne letzteres ;-) und oben noch eine U-Scheibe als Anschagschutz. Die Verbindungsstange ist frisch saniert - deswegen Fahrrad- / Schutzschlauch.


Trotz gezogenem Lenkritzel lässt sich die Lenkungs-Zahnstange (24) nicht aus dem Rohr (15) herausziehen. Das Lagerrohr (21) verhindert dies offenbar.
Muss daher jetzt auf schweres "Schraubgerät" warten, um letztlich den noch festsitzenden Nut-Schraubring (11) zu lösen - mal sehen wie das ausgeht :gr ?

BG - Reinhard
reidiekl
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Re: Servolenkung zerlegen

Beitrag von reidiekl »

Hallo Zusammen,

ich kämpfe noch immer mit den Tücken des Objektes. Leider ist die Unterstützung hier etwas eingeschlafen.
Neben den noch weiterhin ungelösten Problemen suche ich noch Ersatz für die Deckeldichtung des Ritzelgehäuses. Weiß jemand wo man so eine Dichtung, wie auf den beiden letzten Fotos im Beitrag vom 19.12. zu sehen, kaufen kann?

Die Dichtung besteht aus einer dünnen Metallplatte, die beidseitig eine Gummibeschichtung hat.
Gibt es für diese Dichtungsart, Dichtungsmaterial eine genaue Bezeichnung? Wo könnte man evtl. das Material kaufen, um die Dichtung selber zuzuschneiden?

Beste Grüße - Reinhard
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Re: Servolenkung zerlegen

Beitrag von reidiekl »

Nachdem ich nunmehr die Servolenkung vollständig zerlegt habe, stellt sich derzeit die Frage mit welcher Art von Fett die Zahnstange beim Zusammenbau wieder zu fetten ist. Sollte wohl ein sehr druckstabiles Fett sein.

Was ist dafür geeignet?
Und wieviel wird benötigt - reicht da so ein Minitübchen mit 10 g?

BG - Reinhard
Zuletzt geändert von reidiekl am Fr 8. Feb 2019, 17:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Atlantik90
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Re: Servolenkung zerlegen

Beitrag von Atlantik90 »

AOF 063 000 04 oder gleichwertig - aber nur auf den Zahneingriff. das hat nichts im Hydrauliksystem verloren.
Und wenn du den Leitfaden liest, dann findest du, dass beim Zusammenbau selbst nur mit ATF geschmiert wird.
Ich wünsche allen gute und störungsfreie Fahrt mit dem T3-Syncro.
Joachim
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Re: Servolenkung zerlegen

Beitrag von reidiekl »

Ja danke, die Nr. habe ich auch im RLF gefunden. Aber was ist das für ein Fett? hatte bisher im Netz nur so kleine 10 g - Beutelchen gefunden für 10,- bis 17,- € das Stück!
Lithium-Fett-Kartuschen mit der 40-fachen Menge gibt es deutlich da drunter. Was genau könnte ich alternativ zur namenlosen Werksvorgabe nehmen und welche Menge wird (nur für den Zahnstangenbereich ;-) ) benötigt?

BG - Reinhard
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Re: Servolenkung zerlegen

Beitrag von reidiekl »

reidiekl hat geschrieben:Hallo Zusammen,

ich kämpfe noch immer mit den Tücken des Objektes. Leider ist die Unterstützung hier etwas eingeschlafen.
Neben den noch weiterhin ungelösten Problemen suche ich noch Ersatz für die Deckeldichtung des Ritzelgehäuses. Weiß jemand wo man so eine Dichtung, wie auf den beiden letzten Fotos im Beitrag vom 19.12. zu sehen, kaufen kann?

Die Dichtung besteht aus einer dünnen Metallplatte, die beidseitig eine Gummibeschichtung hat.
Gibt es für diese Dichtungsart, Dichtungsmaterial eine genaue Bezeichnung? Wo könnte man evtl. das Material kaufen, um die Dichtung selber zuzuschneiden?

Beste Grüße - Reinhard
Diese meine Fragestellung hat sich inzwischen erübrigt.
Habe die Dichtung nun nachgebaut aus einem 0,5 mm dicken Edelstahlblech, auf welches beidseitg eine Art Isolierfolie für Schweißnähte (erdgedeckter Rohrleitungsbau) aufgeklebt wurde.

Die folgenden Bilder zeigen die verschiedenen Arbeitsschritte der Entstehung:
BILD5265.JPG
Zwischen zwei Hartholz-Sperrholzplatten wurden zwei Edelstahlbleche eingespannt. Zwei Bleche, damit sich das dünne Material nicht so leicht beim Bohren verformen kann und das Werkzeug etwas mehr "Fleisch" vorfindet. Wie sich das Edelstahlblech verformt sieht man an den gewölbten, ausgebohrten Scheiben/Kappen. Das Blech für die Dichtung bleibt durch die Einspannung schön eben.
BILD5267.JPG

BILD5270.JPG
Druckstück-Deckel des Servo-Lenkgetriebes dient als Anreißschablone.
BILD5273.JPG
Die endgültige Formgebung erfolgte mittel Gehrungssäge, Winkel- und letztlich Bandschleifer.
BILD5274.JPG
Die in Folie eingeschweißte Dichtung ist das Original, das verrostete Innenblech und die Verformungen sind jedoch nicht sichtbar. Rechts daneben ist das gleichzeitig entstandene zweite, nicht beklebte Edelstahlblech zu sehen. Oben rechts die neu gefertigte Dichtung - vom Original kaum zu unterscheiden ;-) .
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Re: Servolenkung zerlegen

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