Canada West to East-vom Pazifik zurück zum Atlantik

Tips: Reiseberichte, Stellplätze und Campingplätze, Streckenbeschriebungen etc.

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syncroldie
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Re: Canada West to East-vom Pazifik zurück zum Atlantik

Beitrag von syncroldie »

Da wir gerade in der Gegend sind möchten wir unsere Weiterfahrt hier in Saint-Flavie kurz unterbrechen und euch mitnehmen auf eine Tour um die Gaspesie Halbinsel, die wir ein Jahr zuvor unternommen haben.
Im August 2013 waren wir mit zwei Syncros im Osten Kanadas unterwegs.
20.08.2013 – Wir starten in Saint-Flavie bei den „Skulpturen am Meer“, heute bei Regenwetter und auflaufendem Wasser. Nicht nur die Skulpturen werden nass …
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Die östliche Route 132 führt uns entlang zerklüfteter Küsten, durch verschlafene Fischerdörfer, zu Stränden die zum Verweilen einladen.
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Am letzten Wochenende fand irgendwo in diesem Gebiet ein Bustreffen statt.
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Im Parc national de la Gaspésie treffen wir die Besatzung von zwei T3 Westfalia Bussen, die nach dem Treffen noch ein wenig die Gegend erkunden.
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Die Gebirgskette der Appalachen endet im Gaspésie Nationalpark. Hier beginnt der etwa 3500 km lange Appalachian Trail, der sich bis in den US-Bundesstaat Georgia erstreckt.
Natürlich erwandern auch wir eine kleine Etappe dieses berühmten Trails, der in Kanada über ein 650 km langes Wegenetz verfügt.
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Ein kleiner Junge fragt uns, ob wir ein porc-épic gesehen haben. Erst später, als wir diesem Tier begegnen, verstehen wir seine Frage, er meinte ein Stachelschwein.
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Von unserem Parkplatz erblicken wir eine weitere Attraktion an der Spitze der Gaspe Halbinsel: den gelochten Felsen von Percé (Loch im Felsen in der Bildmitte), den wir uns noch näher ansehen wollen.
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Wir buchen eine Bootsfahrt und passieren den Felsen von Percé. Das 475 Meter lange und 90 Meter hohe Massiv aus rotem Kalkstein lässt sich bei Ebbe auch zu Fuß durch das Wasser erreichen.
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Doch wir wollen noch weiter, unser Ziel ist die Vogelinsel Bonaventure. In ihren bis zu 100 Meter hohen Klippen nisten mehr als 200.000 Seevögel.
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Die größte Basstölpel-Kolonie Nordamerikas mit ca. 60.000 Exemplaren (Zahlenangaben variieren je nach Datenquelle) können wir auf der Insel aus nächster Nähe beobachten. Der Weg führt uns von der Bootsanlegestelle quer über die bewaldete, unbewohnte Insel. Das Vogelgekreische wird deutlich lauter, ein betäubender Geruch von Vogelkot liegt in der Luft.
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Wir können uns den Vögeln bis auf wenige Zentimeter nähern.
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Zwischen den Altvögeln erkennen wir Daunenknäuel ähnlichen Küken, einige frisch geschlüpft, andere schon einige Wochen alt, die von den Eltern abwechselnd mit herauf gewürgtem Fisch versorgt werden.
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Altvögel schlagen ihre spitzen Schnäbel gegeneinander, teils, um ihren Partner zu erkennen oder um ihr kleines Territorium gegen Eindringlinge zu verteidigen.
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Bei Campbelltown überqueren wir den Restigouche River und haben hier die Provinz New Brunswick erreicht.
Wir verbringen am Südufer des Flusses einen letzten gemeinsamen Tag mit unseren Kindern, die nun ihren Heimweg nach Kingston antreten.
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Ganz in der Nähe der Mündung des Restigouche Rivers in die Chaleur Bay stellt die Stadt Campbelltown einen kostenlosen Wohnmobilplatz zur Verfügung.
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Nach der Umrundung der Gaspésie Halbinsel schließt sich für uns der Kreis.
Wir haben wieder unsere Route auf dem Weg nach Halifax erreicht …
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syncroldie
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Re: Canada West to East-vom Pazifik zurück zum Atlantik

Beitrag von syncroldie »

29.09.2014 - südöstliches Quebec -auf kleinen Pisten und über diverse Brücken
Wir folgen zunächst der südlichen Route 132 bis zum Lac Matapédia.
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Den See möchten wir von der Nordseite aus auf kleineren Pisten umrunden.
Hier wird es romantisch schön …
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Wir wundern uns über eine geschlossene Brücke, sollten wir das wörtlich nehmen? …
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Um diese Jahreszeit scheint der Lac Matapédia fast verlassen zu sein
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Wir müssen ein wenig suchen, bis wir den wildromantischen, 33 Meter hohen Chute à Philomène weiter östlich finden.
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Vom unteren Talkessel klettern wir bis Fallkante hoch, schauen von oben den hinunter stürzenden Wassermassen nach und steigen wieder hinunter zu unserem Übernachtungsplatz
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Aus Neugierde und zum Spaß fahren wir über eine „Covered Bridge“,
der Pont de Routhierville von 1931
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Der Rivière Matapédia mündet bei der Ortschaft Matapédia in den Unterlauf des Restigouche River, der hier die Grenze zwischen den Provinzen Quebec und New Brunswick markiert.
Nach dem Überqueren des Flusses müssen wir unsere Uhr eine Stunde vorstellen.
Wir sind in New Brunswick angekommen, der größten der drei Maritimes Provinces (Seeprovinzen, neben Prince Edward Island und Nova Scotia) und bewegen uns nun im Bereich der "Atlantic Time" mit nur noch 5 Stunden Zeitverschiebung zu Deutschland.
Seit 1961 ist New Brunswick die einzige offizielle zweisprachige Provinz in Kanada.
An der Ostküste der Provinz leben ca. 300.000 französisch sprechende Akadier, Nachkommen der in der Zeit der Unabhängigkeitskriege vertriebenen französischen Siedler, die sich seinerzeit weigerten, den Treueeid auf die britische Krone zu leisten.
Der Rest der dünn besiedelten Provinz ist englischsprachig.
Stephane + Annie wohnen in Petit Rocher Oeust an der Baie des Chaleurs, einem Seitenarm des Sankt Lorenz Golfs. Die beiden begeisterten VW T3 Fahrer hatten uns im Vorjahr im Kouchibouguac National Park getroffen und zu sich nach Hause eingeladen. Im letzten Jahr hatte es mit einem Besuch nicht geklappt, doch nun gibt es ein Wiedersehen mit der Familie
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Wir freuen uns, als Stephane uns seine Westfalia Galerie zeigt, und wir unseren Bussolino darin entdecken.
Stephane fotografiert jeden T3 VW-Bus, den er trifft. Manchmal verfolgt er die Fahrzeuge über längere Distanzen, bis er endlich ein Foto geschossen und den Fahrer nach Fahrzeugdetails ausgefragt hat. :-) .
Wir hören interessante Geschichten über seine Begegnungen und bekommen einen ruhigen Platz für die Nacht zugewiesen ...
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Nach einem leckeren Frühstück mit « French Toast », « Breakfast Potatoes » und anderen Leckereien beginnt für unsere Gastgeber wieder der Arbeitstag. Wir setzen unsere Fahrt entlang der Baie des Chaleurs fort.

Inzwischen ist es Oktober geworden. Die Moskitos sind immer noch aktiv und vertreiben uns aus dem Dali Point Park in den Salzmarschen bei Bathurst.
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Akadische Küstenstrecke zwischen Bathurst und Caraquet –
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Stonehaven Wharf
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Ein Fischerboot kommt vom Fang zurück. Wir möchten einen Fisch kaufen. Der Fischer will uns keinen Fisch verkaufen, er schenkt uns zwei Makrelen.
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Im "Acadian Historical Village" kurz vor der Ortschaft Caraquet erwacht die Vergangenheit von 1770 bis 1920 in zahlreichen Original-Gebäuden zum Leben.
Irving Tankstelle mit Tankwart direkt neben dem Hôtel Château Albert, in dem stilvoll übernachtet werden kann
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In der Küche dürfen wir in die Töpfe gucken und bekommen Kostproben serviert
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Von der Schafschur zur Wolle,
-Wolle kämmen,
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-Wolle spinnen
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In Caraquet weht an einem Fahnenmast die kanadische Flagge über der deutschen.
Hier wohnen Peter und Rosa, Peter ist gebürtiger Norddeutscher. Auch dieses Ehepaar lernten wir im Vorjahr kennen, und wir besuchen die beiden nun in ihrem neu erworbenen Haus mit Küstenblick.
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Die beiden bewirten uns mit Bratwurst, Sauerkraut und Kartoffelsalat. Wir erleben eine großartige Gastfreundschaft bei unserem unangekündigten Besuch.

Ein kurzer Abstecher führt uns zur akadischen Insel Miscou Island, die uns mit langen Stränden fasziniert. Wir haben Glück, jetzt im Herbst die hier unter Naturschutz gestellten Torfmoore in grellem Rot leuchten zu sehen. Dieses „Torfmoorglühen“ dauert nur einige Tage an.
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Die Peatland Landschaft zeigt sich uns in einer grandiosen Herbstfärbung
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Wir besuchen noch den Leuchtturm von 1856, Miscou Lighthouse an der Nordost-Spitze der Insel
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und einen Strand an der Westküste.
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Mit einem Blick in Gärten, die mit akadischen Farben geschmückt sind, verabschieden wir uns von der akadische Küste. Die Flagge der atlantisch-kanadischen Akadier ist an das Muster der französischen Trikolore angelehnt mit den Basisfarben blau – weiß – rot,
der gelbe Stern im oberen Eck des blauen Feldes steht für die Schutzpatronin Maria.
Gartenzäune, Telegrafenstangen und ganze Leuchttürme leuchten in den akadischen Farben.
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syncroldie
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Re: Canada West to East-vom Pazifik zurück zum Atlantik

Beitrag von syncroldie »

05.10.2014 – Moncton – Bay of Fundy – Tidal Bore – PEI
Wir haben die Atlantikküste verlassen, fahren auf kleinen Straßen südwärts und schon bevor wir das Stadtgebiet von Moncton erreichen, sehen wir die Hinweisschilder zum Magnetic Hill. Diese Attraktion wollen wir uns nicht entgehen lassen.
An der Einfahrt zu dem magnetischen Hügel bezahlen wir 5 $CAN Eintritt und folgen den Anweisungen des Personals. Vor uns liegt eine Straße, die abschüssig ins Tal führt und ab der Mulde in der Mitte (siehe weißer Pfosten links) wieder ansteigt
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Wir folgen der Straße bis zum Ende, dort wenden wir und kehren zurück bis zu dem weißen Pfosten in der Mulde. Hier schalten wir in den Leerlauf, lösen die Bremse und rollen wie von Geisterhand gezogen den Hügel wieder hoch.
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Nächster Versuch: wir fahren hinunter bis in die Mulde, stoppen am weißen Pfosten, und im Leerlauf rollt Bussolino rückwärts immer schneller werdend den Hügel hinauf.
Beim Tritt auf die Bremse versagt die Magie, Bussolino bleibt stehen.
Es gibt verschiedene Theorien, das Phänomen der magnetischen Hügel zu erklären.
Ist es nur optische Täuschung, wenn Bussolino wie von magnetischen Kräften getrieben gegen alle Naturgesetze rückwärts den Hügel hinauffährt?
Abends finden wir einen Übernachtungsplatz an einem kleinen Fluss, und das Plätschern des Wassers wiegt uns in den Schlaf.
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Nachts träumt Erika, dass eine magische Welle Bussolino erfasst und ihn rückwärts zu sich in den Fluss zieht.
Zum Glück war das nur ein Traum!
Wir können am nächsten Tag unsere Reise im Morgennebel unversehrt fortsetzen.
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Die Bay of Fundy trennt New Brunswick von der Provinz Nova Scotia. Die über 200 km lange Bucht verengt sich gegen Nordosten von anfangs bis zu 60 Kilometern Breite auf nur 50 Meter. Bei Flut wird daher das Wasser mit ungeheurem Druck in diese Enge getrieben. Das Hochwasser läuft hier besonders hoch auf und erreicht 16 Meter Tidenhub bei Normalhochwasser, bei Springflut, insbesondere bei Vollmond, können es Höhen bis zu 21 Meter werden.
Gegen Abend erreichen wir mit Cape Hopewell die Hopewell Rocks in der Bay of Fundy. Es ist Ebbe, der Himmel ist verhangen und wir spazieren auf dem Meeresboden zwischen hohen Sandsteinfelsen.
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Einige der mit Bäumen und Sträuchern bewachsenen Felsen sehen wie Blumentöpfe aus, “Flowerpots” werden sie auch genannt. Wenn man bei Flut hierher zurückkehrt, sind die Felsen fast vollständig vom Wasser verdeckt. Nur der Pflanzenbewuchs ist dann als „Insel“ sichtbar.
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Schon bald wird es dunkel, wir müssen den Rückweg antreten. Im Vollmondlicht steigen wir die steilen Treppenstufen wieder hinauf zurück zum Parkplatz.
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Am nächsten Morgen fahren wir den Petitcodiac River (wegen seiner Farbe auch Chocolate River genannt) stromaufwärts. In der Ortschaft Riverview finden wir einen Frühstücksplatz. Morgennebel liegt über dem Fluss, der hier 40 km vor seiner Mündung träge vor sich hin dümpelt.
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Wir frühstücken gemütlich und verpassen dabei fast die Gezeitenwelle (tidal bore).
Hochwasser läuft in der Bay Fundy auf und drückt das Salzwasser in den Fluss. Es entsteht eine Gezeitenwelle, die entgegen der Strömungsrichtung des Flusses verläuft, so dass der Fluss nun scheinbar rückwärts fließt. Die Vollmondphase verspricht ideale Bedingungen, heute kommt die Flutwelle mit beachtlichen ca. 50 cm Höhe perfekt angerollt. Innerhalb kurzer Zeit ist der Fluss bis zur Ufer-Oberkante gefüllt. Wir erfahren, dass bei Vollmond und Springflut Surfer bis zu 29 km auf dieser gewaltigen Welle den Fluss hinauf surfen...
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Beim Anblick des Chocolate Rivers bei Ebbe könnte man an „Schokolade zum Sattessen“ oder an ein „Schokoladenbad“ denken. Man könnte die Masse aber auch als schokoladenbraunen Schlamm bezeichnen
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Wir fahren das Nordufer bis zur Mündung in die Bay of Fundy hinunter und sehen unterwegs am Wegesrand die hübsche Kapelle Sainte Anne de Beaumont (Ancienne Chapelle des Mi’kmaks).
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Mündung des Memramcook Rivers in die Bay.
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Wir finden einen netten Platz für eine kurze Rast. Die Rast wird noch kürzer als geplant, weil wir von Moskitos attackiert werden. Moskitos im Oktober hatten wir hier nicht erwartet. Leute erzählen uns, „wer in Memramcook ein Haus verkaufen will, sollte bis zum Winter warten. Während der übrigen drei Jahreszeiten werden potentielle Käufer von den lästigen Mücken in die Flucht getrieben.“

Von New Brunswick aus planen wir einen Besuch der kleinsten Provinz Kanadas, Prince Edward Island (kurz PEI genannt). Die Insel PEI erreichen wir über die 13 km lange Confederation Bridge, die ein Teilstück des Trans-Canada-Highways bildet.
Ein Blick hinüber … unser Übernachtungsplatz bietet Aussicht auf die Brücke und die Insel
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Am nächsten Morgen fahren wir hinüber nach PEI. Eine Maut wird erst fällig, sobald man die Insel wieder verlässt (entweder über die Confederation Bridge oder per Fähre durch die Northumberland Street nach Nova Scotia).
In Kanada kennt jedes Kind „Anne of the Green Gable“,
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die Hauptperson in Lucy Maud Montgomerys gleichnamigen klassischen Kinderroman.
Da „Anne auf Green Gables“ das Lieblingsbuch der Schriftstellerin Astrid Lindgren war, ist die temperamentvolle rothaarige Anne als Inspiration für ihre Romanfigur Pippi Langstrumpf anzusehen.

In der Ortschaft Cavendish, wo die Autorin aufwuchs und die Geschichten schrieb, begegnet man Anne auf Schritt und Tritt. Das Haus mit den grünen Giebeln kann man besichtigen.
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Sogar jetzt in der Nachsaison an einem ganz normalen Wochentag strömen die Besucher in Bussen herbei, besonders viele Japaner sind unterwegs (in Japan ist Anne of the Green Gable sehr populär).
Wir ziehen lange Strandspaziergänge an der nahen Küste vor
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PEI ist Agrar-Land,
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und jetzt Anfang Oktober ist Kartoffelernte
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Im Vorjahr konnten wir hier im September einen Beeren-Vollernter beobachten
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und einen Blick in die Beerenkiste werfen: frisch geerntete Blaubeeren …
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Das Blaubeerfeld, vier Wochen später im Herbstkleid …
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Lustige, liebevoll gestaltete Briefkästen fallen uns auf
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und auch der Original School Bus parkt in unmittelbarer Nähe des gelben Briefkastens
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Im Charlottetown Visitor-Center blicken wir aus dem Fenster und staunen über elegant gekleidete junge Leute, die auf riesigen roten Plastikziffern herumhüpfen.
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Des Rätsels Lösung erfahren wir beim Hinausgehen: die jungen Leute posieren für ein originelles Hochzeitsfoto aus dem Jahr 2014. Auch wir dürfen ein Foto machen.
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Auf Scenic Routes setzen wir unsere Rundreise fort. Jetzt im Herbst sind diese Pisten ganz besonders malerisch, und dafür nehmen wir gerne einen Umweg in Kauf
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Zu unseren Lieblingsplätzen auf PEI gehört dieser kleine Strand westlich vom Wood Island Fähranleger, den wir noch einmal besuchen.
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Für unseren Abschiedsabend auf der Insel haben wir uns einen Übernachtungsplatz mit Blick auf die Northumberland Strait gesucht: wir erleben einen letzten beeindruckenden Sonnenuntergang mit unglaublichen Himmelsfarben, die die Landschaft in ein unwirkliches Licht tauchen.
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Zuletzt geändert von syncroldie am Sa 27. Jul 2019, 11:40, insgesamt 4-mal geändert.
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Jumpy
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Re: Canada West to East-vom Pazifik zurück zum Atlantik

Beitrag von Jumpy »

wunderbar.
Gruß Jumpy
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syncroldie
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Re: Canada West to East-vom Pazifik zurück zum Atlantik

Beitrag von syncroldie »

13.10.2014 – unsere Reise geht zu Ende - Destination Halifax
Über die Confederation Bridge haben wir PEI wieder verlassen. Wir bezahlen 46 CAN$ Gebühren für Hin- und Rückfahrt und erreichen bald Nova Scotia, die letzte Provinz Kanadas, die wir mit Bussolino besuchen.
Hier verbringen wir einen angenehmen Tag im Wentworth Provincial Park, und wir sind uns einig: dies ist der ideale Platz zum Übernachten in herbstlicher Umgebung.
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Wir haben uns zu früh gefreut, bei Einbruch der Dunkelheit bittet ein Ranger uns freundlich, den Platz zu verlassen, weil er die Pforte schließen möchte.
Enttäuscht fahren wir weiter, suchen einen Übernachtungsplatz bis wir schließlich entscheiden: „Hier bleiben wir heute Nacht“. Es ist inzwischen dunkel geworden, und hier wird uns heute Nacht sicher niemand mehr stören. Neben unserem Bus sehen wir ein Verkehrsschild in Rautenform, welches abwechselnd gelbe und schwarze Rauten anzeigt.
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Dass wir direkt neben einer Bahnlinie übernachten bemerken wir erst, als wir gerade eingeschlafen sind. Der ganze Bus dröhnt und vibriert vor Erschütterung, als ein Zug mit gefühlten hunderten Waggons an unserer Schlafstätte vorbei braust. Gerade haben wir uns von dem Schrecken erholt und liegen wieder in unseren Schlafsäcken, schon rattert ein ebenso lauter und langer Zug aus der Gegenrichtung an vorbei. Kurz überlegen wir noch, weiter zufahren …
Zum Glück war es der letzte Zug dieser Nacht; der nächste weckt uns früh am nächsten Morgen, für uns ist es sowieso Zeit zum Aufstehen.
Zum Frühstücken fahren wir in das 30 km entfernte Truro, wo der weitläufige Victoria Park mitten in der Stadt uns zu einer Wanderung animiert.
Wir steigen die 187 Stufen der Jacobs Leiter hinauf
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Von hier ist es nur noch eine kleine Etappe von 100 km nach Halifax, dem Endpunkt unserer Reise auf dem Nordamerikanischen Kontinent. Zunächst steuern wir den Halifax Stanfield International Airport an, um schon heute unsere Gepäckstücke für den Rückflug abzugeben.
Nächste Station ist die Spedition für die Verschiffung von Bussolino. Nachdem wir den zuständigen Sachbearbeiter gefunden haben dauert es nicht lange, bis uns die Verschiffungspapiere ausgehändigt werden.
Den Nachmittag verbringen wir in Downtown Halifax, an der Waterfront und auf dem Parkplatz am South End.
Hier trennt uns nur ein Stacheldrahtzaun von den Maersk-Containern am Ocean View.
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Für Bussolino ist hier noch nicht die Endstation in Kanada …
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Wir haben schon im Frühjahr bei SeaBridge „ Ro-Ro-Verschiffung“ gebucht.
Der Hafenparkplatz mit schöner Aussicht dient uns nur zum Fahrzeug Um- und Leer-Räumen für die Rückfahrt über den Atlantik.
Da uns noch Zeit bleibt nutzen wir den nächsten Tag für einen Ausflug auf der wunderbaren Lighthouse Route. Immer wieder sind wir von den schönen Ausblicken begeistert. Wir steigen aus und genießen die Landschaft
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Schließlich erreichen wir Peggy’s Cove, den meistfotografierten Fischerhafen Nordamerikas.
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Wir sind von dem Ort total begeistert und wundern uns nicht, dass wir unsere Bewunderung mit zahlreichen Touristen teilen müssen.
Trotz der vielen Besucher strahlt der Ort einen ungewöhnlichen Charme aus.
Auf einem Felsvorsprung vor der Küste des kleinen Fischerdorfes liegt Peggy’s Point,
der berühmteste Leuchtturm in ganz Kanada und dementsprechend auch gut besucht.
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Unsere Rundfahrt führt uns nach Wellington, einem Vorort von Halifax. Hier deponieren wir bei Bekannten unsere in Kanada gekaufte Gasflasche. Gasflaschen müssen bei der Rückverschiffung in Halifax gereinigt bzw. durchgespült werden zum Preis von 100 CAN$ je Flasche. Der Betrag übersteigt bei Weitem die Neuanschaffung dieser zwei kleinen „VW-busfreundliche Gasflaschen“, wenn es sie noch auf dem Markt gäbe. Eine Flasche hatten wir in Kingston zurück gelassen, die andere wartet noch in Nova Scotia auf Abholung.
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Gleich nebenan am Shubenacadie (River oder Canal) bewundern wir noch einmal Kanadas Herbstfarben
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16.10.2014 – der letzte Morgen unseres Kanada-Aufenthaltes bricht an. Um 7:30 Uhr weckt uns das Nebelhorn eines einlaufenden „Cruise liners“, und wir fahren ein letztes Mal zum Ocean View Parkplatz zum Frühstücken.
Die ersten Kreuzfahrtschiffe ziehen im Morgennebel vorbei.
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Diese beiden VW-Fans, die zufällig vorbeikommen, wollen mit auf Bussolinos Abschiedfoto
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Es beginnt es regnen, als wir Gepäckträger und sonstige losen Gegenstände im Fahrzeuginnenraum verstaut haben. Wir winken den beiden Fans ein letztes Mal zu und starten Bussolinos letzte Etappe zum 7 km entfernten Containerterminal Fairview Cove am Bedford Basin.

Die Verschiffungsformalitäten sind schnell erledigt, wehmütig schauen wir noch einmal zurück. Für Bussolino heißt es nun: Warten auf die Überfahrt – er ist in guter Gesellschaft zwischen deutschen Wohnmobilen.
Die dazugehörenden Wohnmobilisten wundern sich, dass wir uns bisher unterwegs in Kanada nicht begegnet sind. Wenn die wüssten, welche Pisten wir gefahren sind ;-)
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Tschüss Bussolino … bis bald in Hamburg …
Ein freundlicher Hafenbeamter erklärt uns, wie wir nach Downtown Halifax gelangen. Neben Orientierungshilfe gibt er uns sogar das abgezählte Geld für die Fahrkarte mit auf den Weg.
Wir gehen zu Fuß bis zum Ende der Straße, dann nach rechts und erreichen die Bushaltestelle. Ab hier geht es für uns mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiter
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Unser Flieger soll uns erst am späten Abend über den Atlantik bringen, und so bleibt uns für heute noch ein regnerischer Nachmittag in der Innenstadt von Halifax.
Wir schlendern ein wenig durch die Straßen und Geschäfte, bestellen einen letzten Cappucino
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Das Gruselfest des Jahres wirft seine Schatten voraus. Überall in den Vorgärten sehen wir schon seit Wochen die merkwürdigsten Gestalten, Spinnen etc. glitzern und blinken. Im Oktober ist Hochsaison für Hexen, Gespenster, Geister, erst am 31. Oktober ist Halloween.
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Von Downtown Halifax bringt uns der Airport Bus 320 recht zügig und günstig in einer knappen Stunde für 3,50 CA$ pro Person zum Halifax Stanfield International Airport.
„Time to say „Goodbye“ –
Nach 5 ½ Monaten auf Straßen und Pisten des nordamerikanischen Kontinents freuen wir uns auf zu Hause. Mit bunten Herbstblättern verabschieden wir uns heute aus Kanada
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Zuletzt geändert von syncroldie am Sa 29. Apr 2017, 09:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Canada West to East-vom Pazifik zurück zum Atlantik

Beitrag von syncroldie »

Rückblick:
Wir haben Kanada von West nach Ost erfahren im wahrsten Sinne des Wortes, wobei wir prozentual max. 8% des Trans Canada Highways unter die Räder nahmen, stellenweise gab es keine Alternative zu dieser drittlängsten Straßenverbindung der Welt.
Auf der Karte unten ist der Verlauf des TCH, südliche Route gekennzeichnet (ca. 8.000 km).
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In den 4 westkanadischen Provinzen verläuft der Highway in einer nördlichen und einer südlichen Route. Auch weiter östlich sind einige Zusatz-Routen fertig gestellt worden.

Nicht alle Ziele, die wir uns in Kanada vorgenommen hatten, konnten wir erreichen. So haben wir auch auf dieser Tour nicht den äußersten Osten Kanadas mit der Provinz Neufundland und Labrador und damit auch nicht den östlichen „Zero-Marker“ des TCH besucht.
Die Strecke Kanada von West nach Ost (Victoria BC nach Halifax NS) haben wir in 3 Monaten mit einer Kilometerleistung von 13.500 zurückgelegt.

In den 2 ½ Monaten zuvor hatten wir bereits 10.000 km unterwegs zu den US Nationalparks in Wyoming, Utah und Kalifornien sowie entlang der Pazifikküste nach Norden zurückgelegt.

Dank des hervorragenden Kartenmaterials der Serie „Backroad Mapbooks“ gab es für uns in Kanada kaum Orientierungsschwierigkeiten, und wir konnten oft auf landschaftlich sehenswerte Nebenstrecken ausweichen. Einziger Nachteil dieses detaillierten Kartenwerkes war für uns, dass sich einige wenige Strecken für Bussolino als nicht befahrbar erwiesen (das waren wohl eher Quadstrecken :-? ), und wir uns zum Umkehren gezwungen sahen.

Wir blicken zurück auf eine wunderbare Zeit mit vielen angenehmen Erlebnissen und Begegnungen.
Streuner
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Re: Canada West to East-vom Pazifik zurück zum Atlantik

Beitrag von Streuner »

Vielen Dank für diesen unterhaltsamen und informativen Bericht!
Ich werde wohl noch öfter darin rumstöbern!

Bis demnächst

Michael
Nachty
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Registriert: So 13. Sep 2015, 08:08

Re: Canada West to East-vom Pazifik zurück zum Atlantik

Beitrag von Nachty »

Hallo
Klasse Bericht und Hut ab von der Arbeit ,uns Teil haben zu lassen.

MFG
Antworten