Canada West to East-vom Pazifik zurück zum Atlantik

Tips: Reiseberichte, Stellplätze und Campingplätze, Streckenbeschriebungen etc.

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syncroldie
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Re: Canada West to East-vom Pazifik zurück zum Atlantik

Beitrag von syncroldie »

21.08.2014 – durch die Provinz Manitoba
Unseren ersten Übernachtungsplatz in Manitoba finden wir am Rande einer Sandkuhle.
Bevor wir uns für die Nacht am Rande eines Feldwegs einrichten, darf Bussolino ins Gelände und ein wenig im Sand spielen.
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Am nächsten Morgen besucht uns ein Nachbar. Er erzählt uns, dass sein Vater und sein Großvater in den 1950er Jahren von Deutschland hierher auswanderten und er bis vor kurzem einen Hof mit 400 Kühen bewirtschaftet habe. Zurzeit baut er noch Raps, Weizen und Gerste an. Seine Kinder werden die Landwirtschaft nicht weiter führen.

Unser nächstes Ziel ist der Riding Mountain National Park, ein waldreiches Gebiet mit zahlreichen Seen, das sich deutlich von der Prärielandschaft Manitobas unterscheidet.
Bei der Gründung des Nationalparks sprach man von der „Insel der Wildnis im Ozean aus Farmland“, ohne zu erwähnen, dass im Park noch Ureinwohner lebten, die 1936 vertrieben wurden.
Zwischen 1943 und 1945 wurden hier 450 deutsche Soldaten interniert und als Holzfäller eingesetzt, nachdem sie in Nordafrika in Kriegsgefangenschaft geraten waren,.

Wir durchqueren den Riding Mountain National Park von Norden nach Süden.
Begegnung im Nieselregen während unserer Wanderung am Moon Lake
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Die Pisten sind gut befahrbar, jedoch durch den seit 2 Tagen anhaltenden „Grizzel-Regen“ aufgeweicht und schmierig, so dass nach 100 km „Offroad-Fahrt“ der Bus mit einer Lehmschicht überzogen ist.
Am Audy-Lake finden wir auf einem Primitiv Camp Ground einen netten Übernachtungsplatz mit Seeblick. Hier fühlen wir uns trotz der Nässe von oben sofort wohl. Der Ruf des Loons schallt über den See und begleitet uns in unsere Träume.
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Am nächsten Morgen geht der Nieselregen in Dauerregen über, und wir entscheiden uns nach dem Besuch des Bisongeheges zur Weiterfahrt. - Bisonherde im Regen
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Auf der Mountain Road immer geradeaus nach Osten stehen wir nach ca. 100 km bei Langruth am Manitoba Lake. Beim Aussteigen müssen wir aufpassen, dass wir nicht auf die um uns herum hüpfenden grünen Frösche treten.
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Als wir endlich wieder nach oben gucken, beobachten wir begeistert über uns hinweg fliegende weiße Pelikane. Endlich hört es auf zu regnen, wir genießen den Blick auf den See und schauen den Wolken nach. Der Platz gefällt uns.
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Verwundert beobachten wir die Ankunft von zwei PKWs. 8 junge Männer mit asiatischem Aussehen steigen aus, jeder eine große Kühltasche bzw. einen Eimer in einer Hand, in der anderen Hand einen Stock.
Willi lässt sich von den Männern erklären, dass sie auf der Jagd nach Fröschen sind, die wohl später in ihre Kochtöpfe landen.
Wir bedauern, dass wir die hier überall herumhüpfenden Frösche nicht in die Flucht getrieben haben, verlassen nun den Seeplatz in Richtung Winnipeg und lassen die Froschfänger hinter uns.
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Erst einmal suchen wir eine Waschanlage …
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Mit blitzblank gewaschenem Bussolino fahren wir ins Zentrum von Winnipeg, der Hauptstadt Manitobas. Auch hier hat es während der letzten Tage stark geregnet, es gab gewaltige Überschwemmungen, und der Himmel zeigt sich immer noch grau in grau.
Ein Wetter für einen Museumsbesuch.
Das Museum of Human Rights soll im September 2014 eröffnet werden – wir sind ein paar Wochen zu früh da.
Das imposante Gebäude besticht schon jetzt durch sein futuristisches Design.
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Mit seinem riesigen Tower of Hope ist das Canadian Museum of Human Rights ein neues Wahrzeichen in Winnipegs Skyline -
Ein offizielles Foto bei besserem Wetter und aus anderer Perspektive fotografiert
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Bildrechte: Canadian Museum for Human Rights

Das benachbarte „The Forks" ist ein Areal mit zahlreichen renovierten Lagerhallen, die heute Restaurants, kleine Essensstände, Marktstände und Souvenirläden beherbergen. Wir stärken uns im Pancake House.
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Im Manitoba Museum werden die Vegetationszonen und die Pioniergeschichte des Bundesstaates anschaulich dargestellt. Kleinod ist ein detailgetreuer Nachbau des Segelschiffs „Nonsuch“, mit der die ersten Pelzhändler 1668 zur Hudson Bay segelten.
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Bronzene Kuscheltiere
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und andere Skulpturen im Leo Mol Skulpturen Garten
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Im Assiniboine Park finden wir schließlich auch die Statue von „Winnie the Bear“ und „Lieutenant Harry Colebourn“ auf dem Nature Playground
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„Winnie the Bear“ von Bildhauer William Epp am 6. August 1992 den Kindern der Welt gewidmet.

Im Osten der Provinz Manitoba besuchen wir den Whiteshell Provincial Park. Das Alf Hole Goose Sanctuary and Interpretive Centre widmet sich dem Schutz der Kanadagänse und bietet Besuchern Beobachtungsmöglichkeiten von Wildvögeln.
Nach einem kurzen Rundgang am Wasser entlang wärmen wir uns auf in der gemütlichen Besucherhütte. Der Ranger serviert uns einen Kaffee und gibt Erklärungen zu der interessanten Ausstellung heimischer Vögel und zu seiner Arbeit im Naturschutzgebiet.
Die Ranger richten Park und die Besucherhütte schon jetzt Ende August für den Winter her.
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Der Lyons Lake liegt direkt am TCH 1, und wir finden hier unseren letzten Übernachtungsplatz in Manitoba. Endlich haben sich die Regenwolken verzogen, wir genießen den Abend mit Blick auf den See und lauschen dem Ruf des Eistauchers.
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Wir stehen ein wenig abseits des TransCanadaHighway 1, der einzigen Straßenverbindung zur Nachbarprovinz Ontario. Die Straße verläuft nur wenig nördlich der Grenze zur USA.
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Morgen werden wir nach mehr als 3 Monaten zurück sein in Ontario, wo wir unsere Reise entlang der 5 Großen Seen Nordamerikas fortsetzen wollen.
(noch 2.180 km bis Kingston)


25.08.2014 – zurück an den Großen Seen Nordamerikas
Früh starten wir von unserem Übernachtungsplatz am Lyons Lake, und nach 5 Km haben wir die Provinz Ontario erreicht.
Ontario empfängt uns mit Regen. Wir fahren weiter zum 50 Kilometern entfernten Kenora, Hafenstadt am Nordufer des 120 km langen und 3.150 qkm großen Lake of the Woods.
Auch hier regnet es in Strömen, also halten wir uns in der Stadt nicht lange auf.
Wir entscheiden uns für die südliche Teilstrecke des TCH 1 und tauchen bei Kenora ein in die Wasserlandschaft des „Lake of the Woods“, einer Seenlandschaft im Grenzgebiet zwischen USA und Kanada. Das Landschaftsbild ändert sich: die endlose Prärie geht über in Wälder und Seen. Wir sind rundum von Seen umgeben, fühlen uns wie in einem Wasserlabyrinth
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Wir haben nun den „Canadian Shield“ erreicht, eine in der Eiszeit geformte felsige Hügellandschaft aus Granit und Gneis, die nur mit einer dünnen Erdschicht überdeckt ist. Der kanadische Schild erstreckt sich im weiten Bogen rund um die Hudson Bay von Ontario über den Norden Manitobas, Saskatchewans, Albertas bis in die Northwest Territories.
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Ruhiger Standplatz neben dem Highway.
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In Sioux Narrows kaufen wir ein in kleinen Geschäften der kanadischen Ureinwohner und erfahren Wissenswertes über ihre Kultur, z.B. die Bedeutung der in Kanada verbreiteten Steinmännchen. Der Inukshuk ist ein Symbol der Gastfreundschaft und hat je nach Form und Größe unterschiedliche Bedeutungen: einige dienen als Wegweiser, andere weisen auf gute Jagdgründe oder fischreiche Gewässer hin.
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Totempfähle der kanadischen Inuit sind eine Art Wappenpfahl, die an die Verbindungen des Clans zu seinen geistigen Vorfahren erinnern. Das Wort Totem stammt aus der Algonquin-Sprache des südlichen Kanada und bedeutet „Verwandtschaft, Familienabzeichen oder auch persönlicher Schutzgeist“.
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Übernachtung am Rande der Motocrossbahn von Atikokan
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Abendhimmel über Atikokan
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Quetico Provincial Park, Wildnispark und Kanugebiet mit über 600 Seen im Grenzgebiet zu Minnesota. Nach einer mehrstündigen Wanderung, kehren wir zurück zum Parkplatz und genießen den Blick aufs Wasser. Unterwegs hielt sich die Begeisterung in Grenzen, wir wurden von Mücken umschwärmt.
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Die sehenswerten Kakabeka Falls schauen wir uns von beiden Flussseiten an. Beeindruckt beobachten wir, wie das Wasser des Kaministiquia Rivers in Stufen die steile Felswand 40 Meter in die Tiefe stürzt. Der gewaltige Wasserfall wird auch als „Niagara Falls of the North“ bezeichnet.
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Gleich nebenan lädt ein Campingplatz zum Übernachten ein.
Wir möchten heute unsere Fahrt noch ein wenig in Richtung Süden fortsetzen und finden schließlich neben dem Hwy 130 einen Platz am Rande eines Offroad Geländes.
Wir genießen die Farben des Sonnenuntergangs. Die untergehende Sonne durchflutet Bussolino mit Abendlicht.
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Wenig später kommen einige Offroadfahrer mit ihren PS-starken Fahrzeugen angebraust und versuchen vergeblich, über den steilen Abhang hinter uns zurück auf den Highway zu gelangen.
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Am nächsten Morgen fahren wir weiter gen Süden bis in das Grenzgebiet zu Minnesota/USA. Bei der Mündung des Pigeon Rivers in den Lake Superior stehen wir endlich vor dem größten der 5 Großen Seen Nordamerikas, dem Lake Superior mit einer Größe von unvorstellbaren 82.103 km². Er ist nach dem Kaspischen Meer der flächenmäßig zweitgrößte See der Erde.
Nachdem wir vor knapp 4 Monaten den Lake Michigan östlich von Chicago verlassen hatten, setzen wir nun hier unsere Reise entlang der Großen Seen auf kanadischer Seite fort.
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Das Schleusensystem des Saint Lawrence Seaways sorgt seit 1959 dafür, dass sogar Hochseeschiffe vom Atlantik aus bis zum Lake Superior vordringen können. Auf der Strecke sind 19 Schleusen zu durchqueren. Die Reise dauert in einer Richtung ca. 8,5 Tage – davon entfallen gut 17 Stunden auf die Schleusenpassagen
„Highway H2O“ ist die Kurzform für diese weltweit einzigartige Wasserstraße.
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Der Pigeon River bildet einen Abschnitt der Staatsgrenze zwischen den USA und Kanada. Nahe seiner Mündung nimmt das Gefälle allmählich zu und hat seinen Höhepunkt in einer spektakulären Schlucht mit zwei Wasserfällen:
den High Falls
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und den Middle Falls, die wir ganz für uns alleine genießen können
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Diese kleinen Wasserfälle haben für uns einen ganz besonderen Reiz. Im Gegensatz zu den ganz großen Fällen kommt man nahe an das Wasser heran, es ist ruhiger und gemütlicher hier.
Über das Felsgestein kraxeln wir hinüber bis zur Flussmitte.
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Oh, hier haben wir uns ein wenig zu weit auf dem Felsen vorgewagt ...
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Der Grenzstein auf dem Felsen markiert die Staatsgrenze mitten im Fluss. Ohne es zu bemerken, haben wir kanadischen Boden verlassen und sind klammheimlich in die Vereinigten Staaten zurückgekehrt. Um auf das Festland zu gelangen, müssten wir allerdings den reißenden Fluss in Richtung Süden durchqueren.

Seit wir in Ontario angekommen sind, hat der August uns nicht gerade mit Sommerwetter verwöhnt. Die Leute hier nennen den Monat inzwischen Augtober. Umso mehr freuen wir uns, als wir im Ontario Welcome-Center die Wettermeldung für Donnerstag lesen:
heute soll es endlich wieder sonnig werden :-)
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Wir gönnen Bussolino und auch uns einen Tag Pause und genießen den sonnigen Tag und eine ruhige Nacht am Pigeon Fluss.
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Re: Canada West to East-vom Pazifik zurück zum Atlantik

Beitrag von syncroldie »

25.08.2014 – Thunder Bay ostwärts
Regenwetter empfängt uns in Thunder Bay, der westlichsten Hafenstadt am Lake Superior
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Der Marina Park an der Waterfront wirkt etwas trostlos
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Wir trotzen dem Wetter, schlendern entlang der Uferpromenade und bewundern die aufgestellten öffentlichen Kunstwerke mit lokalem Bezug
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Jiigew sind zwei 21m hohe Skulpturen aus Stahl (die gebogene Röhre unten rechts) vom Schiffbau inspiriert mit programmiertem LED- Beleuchtungssystem. (auf dem Foto rechts zu sehen)
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In einen gemütlichen Teeladen wärmen wir uns wieder auf; diese Läden sind in Kanada nicht sehr verbreitet. Hier essen wir die leckersten Scones unseres Lebens
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Unsere Weiterfahrt auf dem TCH 1 unterbrechen wir schon nach einigen Kilometern an der Tourist-Information und gedenken am „Terry Fox Denkmal“ des jungen Mannes, der 18jährig an Knochenkrebs erkrankte und dem das rechte Bein amputiert wurde. Trotz seiner Beeinträchtigung startete Terry Fox seinen Marathon of Hope quer durch Kanada von Ost nach West. Hier nahe Thunder Bay musste er nach 143 Tagen und einer gewaltigen Laufleistung von 5.373 km aufgeben. Er starb im Alter von 22 Jahren.
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60 Kilometer weiter am Sleeping Giant. Von den hohen Felsklippen bieten sich fantastische Aussichten auf den Lake Superior und zurück auf Thunder Bay. Mit einem mulmigen Gefühl wagen wir uns auf die Plattform hoch über dem See:
In schwindelnder Höhe von 100 Metern ringen wir uns ein Lächeln ab
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Unsere anschließende Wanderung im Provincial Park beenden wir, als wir genug Pilze für eine Mahlzeit gesammelt haben. Heute gibt es Pilze mit Rührei und Kartoffeln.
Ouimet Canyon, eine spektakuläre etwa 100 Meter tiefe, 150 Meter breite und 1,6 km lange Schlucht. Dieser fantastische Canyon entstand während der letzten Eiszeit aus dem Kanadischen Schild nördlich des Lake Superior.
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Vom Parkplatz führt ein Rundweg zu zwei Aussichtsplattformen oberhalb der steil abfallenden Felswände. Wir blicken auf beeindruckende Felswände aus schmalen Diabas-Basaltsäulen und erfahren, dass in die Schlucht kaum ein Sonnenstrahl fällt.
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Wir freuen uns über jeden Sonnenstrahl und genießen die Farbenpracht des Sonnenuntergangs über dem kleinen Hafen von Red Rock
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Wanderung mit schöner Aussicht: von Red Rock nach Nipigon entlang des Lake Superiors
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Der felsige Übernachtungsplatz hoch über dem TCH
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beschert uns einen weiteren exklusiven Sonnenuntergang, unser zweiter „Sunset“ am Lake Superior
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Auf unserem Rastplatz hoch über dem TCH genießen wir unser Frühstück in luftiger Höhe. Von hier oben können wir sogar die Züge der Canadian Pacific Railway sehen und auch hören. In Sichtweite führt eine kleine Piste über die Bahnlinie in Richtung See. Diese Gegebenheit bedeutet oft nervige Lärmbelästigung! Wenn es sich einrichten lässt, meiden wir Plätze in Bahnnähe, denn in den USA und in Kanada geben Züge vor jedem Bahnübergang ein lautes dreifaches Sicherheits- Hupsignal ab. Hier hatten wir Glück, nachts hörten wir keine Züge vorbeifahren.
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Recht bald sind wir wieder „on the road“, und gut gelaunt setzen wir unsere Sunset-Tour entlang des Lake Superiors fort. Nebel liegt über dem Lake Superior und dem TCH – wir suchen einen Rastplatz
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Der Pebbles Beach heitert uns wieder etwas auf
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Wir lieben diese Steine
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Daneben sehen wir ein Schild mit der Bitte:
„As enticing as they may be, please leave the rocks here for others to enjoy”
Ist schon recht so, wenn jeder sich die Taschen mit Kieselsteinen vollstopfen würde, gäbe es diesen dekorativen Strand vielleicht schon bald nicht mehr.
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Der nahe Parkplatz am Bootssteg bietet sich als Übernachtungsplatz an.
Bei dem Nebel mögen wir heute nicht mehr weiterfahren
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Groß ist unser Erstaunen am nächsten Morgen. Gestern war für uns die Welt hinter unserem kleinen Anlegefelsen mit dem Flaggenmast zu Ende. Heute taucht urplötzlich aus dem dichten Nebel eine Fabrik auf, nur ein paar hundert Meter von unserem Übernachtungsplatz entfernt.
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Von einem Anwohner hatten wir erfahren, dass der kleinen Ortschaft Marathon das „AUS“ drohe, wenn wie geplant die Gold- und Kupfermine geschlossen werde.
Nächster Halt in der kleinen Ortschaft White River. Beim Visitor Center entdecken wir im (Plastik-)Baum auf einer Astgabel sitzend Winnie the Pooh mit seinem Honigtopf.
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Endlich hat sich der Nebel vollkommen aufgelöst, wir erleben einen strahlend blauen Himmel. Das soll sich jedoch schon bald wieder ändern.
Zuletzt geändert von syncroldie am Di 14. Mär 2017, 19:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Canada West to East-vom Pazifik zurück zum Atlantik

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Entlang des Lake Superior von Wawa - Sault Ste. Marie
Wir kommen nach „Wawa“, das ist in der Sprache der hier ursprünglich lebenden Ojibwa First Nation People der Name für „Wildgans“. Die Blechgans wurde als Anerkennung für die Fertigstellung des „Trans Kanada Highways“ in Wawa aufgestellt. Der Straßenbau gestaltete sich südlich von hier besonders schwierig wegen der Gebirgsformationen.
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Neben der Esso Tankstelle und dem General Store gibt es ein weiteres Wawa Exemplar zu bewundern, ebenso allerlei Sammelsurium im Krämerladen Younges General Store, in dem wir lange stöbern.
Auf dem Parkplatz rosten alte Fahrzeuge vor sich hin
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Wir finden einen Übernachtungsplatz am Sandy Beach Michipicoten, den wir über eine Offroadpiste entlang des Lake Superior erreichen. Hier genießen wir den 5. Sonnenuntergang über dem Lake Superior, den 4. am Pebbles Beach haben wir offenbar im Nebel verpasst
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Am südlichen Ortsausgang von Wawa verlassen wir den TCH und folgen einem Wegweiser zu den Magpie Falls auf einer Schotterstraße in Richtung Lake Superior. Wir kommen vom Weg ab als wir ein Verkaufsangebot lesen: „Blaubeeren ab Hof“. Auf verschlungenen Wegen landen wir schließlich in einem landwirtschaftlichen Maschinenschuppen, nichts deutet auf einen Verkaufsstand hin. Wir machen uns auf die Suche, und endlich findet sich jemand, der für den Verkauf zuständig ist. Glücklich verlassen wir den Hof mit einem Korb frisch gepflückter Blaubeeren. Nach kurzer Strecke finden wir am Parkplatz der High Falls des Magpie Rivers den idealen Picknickplatz bei Regenwetter. Von unserem überdachten Grillplatz aus blicken wir direkt auf den breiten, in mehreren Stufen herunter stürzenden Wasserfall
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Old Woman’s Bay, Warmduscher belassen es bei einem Spaziergang über den weichen Sandstrand.
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nur Abgehärtete wagen sich ins kühle, glasklare Nass – ein Traum
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Schon folgt der nächste Sandstrand, Katherine Cove – so reiht sich Bucht an Bucht – einfach herrlich.
Diese geschützte Bucht hat angenehmere Wassertemperaturen, der richtige Ort für ein erfrischendes Bad
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Wegweiser zu den Felsmalereien am Agawa Rock
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Trittsicherheit ist vonnöten beim Besteigen der Steilwand oberhalb des Lake Superiors zur Besichtigung der bemalten Felsen. Die ockerroten Piktogramme stellen ein Kanu und ein drachenähnliches Tier dar. Das Alter der Abbildungen wird auf 150 bis 400 Jahre geschätzt.
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Blick auf die Agawa Bay von einem Aussichtspunkt am Highway Rand
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Sonnenuntergang Nr. 6 – an einem kleinen Bootsanleger an der Batchawana Bay, ein idyllischer, ruhiger Platz zum Übernachten, dem Anschein nach
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Den Platz verlassen wir überstürzt, als wir nach Einbruch der Dunkelheit von mehreren Fahrzeugen aufgeschreckt werden, die uns nahezu zuparken. Innerhalb kurzer Zeit werden mehrere Motorboote zu Wasser gelassen, die Leute verschwinden mit ihren Booten, ohne uns eines Blickes zu würdigen. Da die Fahrzeuge um uns herum stehengeblieben sind, werden die Bootsfahrer wohl irgendwann wieder kommen.
Wir überlegen nicht lange und beschließen, den uns nun doch etwas merkwürdig vorkommenden Ort zu verlassen und uns einen neuen Übernachtungsplatz zu suchen. Normalerweise vermeiden wir es, im Dunkeln einen Platz zu suchen, doch zum Glück finden wir schon nach knapp 30 km einen annehmbaren Platz, der als „Boat Launch“ ausgeschildert ist.

In Sault Ste. Marie haben wir das östliche Ende des Lake Superiors erreicht. Eine Woche lang war der See unser täglicher Begleiter. Wir erlebten ihn bei schönstem Sonnenschein, manchmal bei Regen, oft auch nebelverhangen. Wir wanderten an langen Sandstränden, kletterten über Felsenformationen am Ufer entlang, an geschützten Buchten wagten wir uns ins Wasser und die Abende mit den unvergesslichen Sonnenuntergänge über dem Wasser waren für uns ein weiteres Highlight.
Es sind jetzt Anfang September noch einige Reisende unterwegs, an markanten Punkten treffen wir oft dieselben Leute wieder, und wir tauschen Erlebnisse aus.
Hier in Sault Ste. Marie überschreiten unsere amerikanischen Reisefreunde aus Iowa mit ihrem BMW Cabrio die Grenze zur USA, um den Lake Superior im US-Staat Michigan weiter zu umrunden. In Wawa hatte das US Ehepaar uns auf unseren VW Bus angesprochen. Der sportliche Amerikaner liebt deutsche Autos und ganz besonders seinen BMW, weil er nicht zu viel Platz bietet für Reise-Souvenirs ;-)
In den nächsten zwei Tagen trafen wir uns per Zufall auf verschiedenen Rastplätzen am See wieder. Die beiden erkundigten sich nach unseren Übernachtungsplätzen, und wir erfuhren von ihren Erlebnissen und Begegnungen bei „Bed and Breakfast Übernachtungen“; auch den versteckten Blaubeer-Verkaufsstand hatten die beiden gefunden. :-)
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Re: Canada West to East-vom Pazifik zurück zum Atlantik

Beitrag von syncroldie »

04.09.2014 entlang des Lake Huron
In Sault Ste. Marie wenden wir uns nach dem Lake Superior nun dem 5. See unserer „Große Seen Tour“ zu, dem Lake Huron. Die Soo Locks Schleusenanlagen am Saint Marys River verbinden beide Seen an der Grenze Kanada zur USA, während die Zwillingsstädte Sault Ste. Marie Ontario und Sault Ste. Marie, Michigan durch die Sault Ste. Marie International Bridge verbunden werden.
Grau-in-grauer Blick auf die Border-Bridge zur USA von unserem Picknickplatz im Bellevue Park aus, der uns mit gepflegten Garten- und Grünanlagen für das trübe Wetter entschädigt.
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Wir stärken uns für die Weiterfahrt und genießen den leider wolkenverhangenen Ausblick auf den Huron See
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Spanish Marina bietet uns einen Übernachtungsplatz am Lake Huron
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Der Aux Sables River (auch Spanish River genannt) im Chutes Provincial Park
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Wir sind auf dem Weg zur größten Süßwasserinsel der Welt, fahren durch das kleine Städtchen Espanol und weiter durch eine abwechslungsreiche Felsenlandschaft mit vielen Seen und kleinen Inseln bis zur Little Current Swing Bridge. Diese einspurige Brücke war im Jahr 1913 ursprünglich als Eisenbahnbrücke gebaut worden.
Inzwischen dient sie als Straßenverbindung zur Insel Manitoulin. Jeweils zur vollen Stunde wird die Drehbrücke zur Seite geschwenkt, damit Segelboote und andere größere Schiffe passieren können.
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Ein Straßenschild begrüßt uns auf Manitoulin Island dreisprachig:
Hello, Aanii, Bonjour! „Heimat des Großen Geistes Manitou“ ist in der Ojibwe-Sprache die Bedeutung des Inselnamens. Hier bleiben wir 3 Tage und genießen den Geist der Insel im Lake Huron.
Wir steigen hinunter in die Schlucht zu den Bridal Veil Falls
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Ein Inukshuk (Steinmännchen) im Kagawong River weist uns den Weg zurück zum Parkplatz
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Am nächsten Morgen starten wir unsere Wanderung auf dem Cup & Saucer Trail zum höchsten Punkt der Insel. Diese Felsformation ist Teil des Niagara Escarpments und wurde nach zwei Felsen benannt, welche die Form einer Tasse und einer Untertasse haben. Von den Aussichtspunkten auf den 70 Meter hohen Klippen genießen wir eine atemberaubende Fernsicht.
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Etwas abseits scheuchen wir ein Wildtier auf
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Alvar Landschaft an der Misery Bay im Süden der Insel (Alvar = baumlose Landschaft mit dünner Vegetationsschicht auf kargem Kalkboden vom Eis der Eiszeit plan gehobelt. Auch in Schweden auf Öland + Gotland ist diese Landschaft zu finden)
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Weiter östlich besuchen wir den weißen Sandstrand der Providence Bay, der als der beste Strand nicht nur von Manitoulin sondern von ganz Nord Ontario gilt
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Nicht nur der Strand ist traumhaft, auch die hohen Wellen des Huron Sees, die auf den Strand aufschlagen, begeistern uns.
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Übernachten könnte man auf dem „Zelt und Trailer Park“ direkt nebenan, wo vielleicht noch ein Plätzchen (von 250) für uns frei ist zwischen Kiefern und Birken. Mit Blick auf den See essen wir zu Abend und wollen danach noch etwas weiter fahren in Richtung Fähre. Nach 20 km auf der Government Road gibt es kein Weiterkommen mehr, die Straße ist wegen einer Baustelle gesperrt. Unterwegs war uns ein verlassener Schuppen aufgefallen; dahin fahren wir nun zurück und beschließen, hier zu übernachten.
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Die Abendsonne taucht unseren einsamen Übernachtungsplatz in ein freundliches Licht
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Am nächsten Morgen fahren wir zurück nach Mindermoya, um auf einer Alternativ-Strecke zu unserem Fährhafen zu gelangen. Wir passieren abgeerntete Kornfelder, auf denen hunderte von Kranichen nach Nahrung suchen
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Unsere Zeit auf Manitoulin-Island geht zu Ende: von South Baymouth im Süden der Insel bringt uns die „Chi-Cheemaun“-Fähre (übersetzt: Großes Kanu) in 1h 45min nach Tobermory, einem kleinen, von Felsen umringten Hafenort auf der Bruce Halbinsel
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Zuletzt geändert von syncroldie am Di 25. Apr 2017, 20:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Canada West to East-vom Pazifik zurück zum Atlantik

Beitrag von syncroldie »

Die Bruce Halbinsel ragt 90 km in den Lake Huron hinein und trennt gemeinsam mit der nördlichen Insel Manitoulin den westlich gelegenen Hauptsee von der östlichen Georgian Bay. Das Wasser der Georgian Bay ist um einige Grad kälter als das im Lake Huron, aber es ist phantastisch.
Indian Head Cove im Bruce Peninsula Nationalpark - das kristallklare blaugrüne Wasser erinnert an die Südsee, nur die Wassertemperatur passt nicht in dieses Bild
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Wer könnte da widerstehen? Man muss einfach hineinspringen!
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es ist schon sehr erfrischend …
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Das Highlight des Nationalparks: The Grotto«, eine Höhle, in der man schwimmen, schnorcheln und tauchen kann. Durch einen Unterwassertunnel zum Lake Huron in etwa sechs Metern Tiefe kann man hindurch schwimmen.
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Taucher bezeichnen diesen idyllischen Tauchplatz als »The Cave«
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Die steile Kalksteinabbruchkante des Niagara Escarpment erstreckt sich von den Niagara Fällen bis
zur Nordspitze der Bruce Halbinsel und setzt sich auf der Manitoulin Insel fort – siehe „Cup + Saucer“.
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Auf Nebenstraßen fahren wir weiter, die letzten 7,5 Kilometer auf einer unbefestigten Panorama Piste entlang der Georgian Bay. Diese fantastische Strecke führt mit herrlichen Ausblicken auf die Georgian Bay zum Cabot Head.
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Der Leuchtturm am Kap ist nicht mehr in Betrieb. Wir spazieren ein wenig herum, kaufen Kleinigkeiten im Souvenir-Shop und genießen den Sonnenschein und den Blick aufs Wasser.
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Unser Weg südwärts führt uns kreuz und quer über die Bruce Halbinsel,
Sonnenuntergang am Berford Lake
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An der Ostküste wandern wir auf einem Teilstück des Bruce Trails, der entlang des Niagara Escarpments bis Tobermory verläuft und oft den Blick freigibt auf die Georgian Bay
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Wieder treffen wir auf einen Abschnitt der Niagara Schichtstufe
Spirit Rock. Die Legende erzählt, dass ein Indianermädchen sich in einen jungen Mann eines befeindeten Stammes verliebte. Von ihrer Familie verstoßen stürzte sie sich in ihrer Verzweiflung vom Felsen
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Abends finden wir einen Übernachtungsplatz nach unserem Geschmack. Kleine einfache Plätze in Seenähe sind in Kanadas Provinz Ontario nicht immer leicht zu finden, unser Platz ist sogar mit Feuerstelle ausgestattet.
Abends wagen wir uns noch einmal ins kühle Nass.
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Es regnet die ganze Nacht hindurch, und am nächsten Morgen bei der Weiterfahrt ist uns etwas mulmig zumute. Dank Sperre und Allrad gelangen wir fast problemlos von dem nassen Grasuntergrund wieder hinauf auf die Straße.

Die kleine Ortschaft Wiarton liegt an der engsten Stelle der Halbinsel an der "Colpoy Bay". Hier grüßt jedes Jahr am Groundhog Day (02.02.) das Murmeltier „Wiarton Willie“ seinen eigenen Schatten, um damit das Wetter vorherzusagen.

Auch wenn es jetzt im zweiten Drittel des Septembers ein wenig kälter wird, hat sich der Sommer noch nicht verabschiedet. Wir freuen uns über Blühendes am Wegesrand
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Anzeichen für den nahenden Herbst sind jedoch nicht zu übersehen
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über Peterborough und Trenton nähern wir uns dem Auftakt unserer Reise entlang der 5 Großen Seen
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Am 14.09. sind wir nach gut 4 Monaten und 22.460 Kilometern zurück in Kingston am Ontario See.
Hier startet die „Island Queen“ am Übergang vom Ontariosee zum Sankt Lorenzstrom zur Bootstour durch die 1000 Islands Region.
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Bussolino wird für die restliche Strecke auf kanadischen Pisten versorgt mit frischem Öl und neuen Reifen,
Willi + Levin besteigen derweil diesen „Monster-Truck“
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Straßenbilder in Kingston,
Fahrräder sieht man hier eher selten
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Von hier sind es bis zum Verschiffungshafen in Halifax über die Transcanadienne/Autoroute 20 und den Trans-Canada Hwy 1.540 Kilometer.
Wer mag kann uns weiter begleiten. Wir werden dem Sankt Lorenz Strom bis zur Ostküste folgen und nach weiteren 3.800 km Bussolino auf die Seereise über den Atlantischen Ozean schicken.
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Re: Canada West to East-vom Pazifik zurück zum Atlantik

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18.09.2014 Kingston ostwärts entlang des St. Lorenz Strom
In Kingston besuchen wir Fort Henry, welches bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts ein wichtiger Militärposten im St. Lawrence Seeweg Grenzgebiet zu den USA war.
Blick auf das Royal Military College of Canada
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und ein Blick auf Wolfe Island, knapp 10 km entfernt. Eine kostenlose Fährverbindung besteht zwischen Kingston und der Insel.
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Wolfe Island markiert den Beginn des mächtigen St. Lawrence Stroms, der nun, nachdem wir das Gebiet der Großen Seen verlassen haben unser maritimer Begleiter wird.
Es ist schon bemerkenswert, dass das gesamte Wasser der Großen Seen über diesen Strom zum Atlantischen Ozean fließt. Wolfe Island ist die größte Insel der “Thousand Islands“ Gruppe, die östlich von Kingston beginnt. Tatsächlich besteht das Gebiet aus fast 2.000 Inseln, die Reste urzeitlicher Berge sind, abgeschliffen durch die letzte Eiszeit vor 10.000 Jahren.
2/3 der Thousand Islands gehören zu Kanada.
Auf dem Watertrail folgen wir linksseitig dem Fluss weitgehend in Ufernähe und ab Gananoque auf der Panoramastraße „ 1000 Islands Parkway“ über 40 km mit fantastischen Ausblicken auf den Fluss und auf die Inseln.
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Wir buchen eine einstündige 1000-Island-Bootsfahrt, kreuzen durch die Inselwelt und lauschen den Erklärungen des Kapitäns auf Englisch, Französisch und Chinesisch. Zunächst erfahren wir, was überhaupt eine echte Insel ist: "Sie muss das ganze Jahr aus dem Wasser ragen, sie muss mindestens einen Quadratfuß groß sein und auf ihr müssen mindestens zwei Bäume stehen."

Wir hören und sehen Kurioses, hier die kürzeste Grenzbrücke Kanada - USA
(links Kanada, rechts USA)
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Die amerikanische Salatsauce „Thousand-Island-Dressing“ verdankt ihren Namen der Region, in der sie wahrscheinlich auch erfunden wurde. Der Hotelier Boldt machte sie in New York berühmt.
George Boldt kam 17jährig aus Preußen in die USA ohne einen Penny in der Tasche und arbeitete sich vom Tellerwäscher zum Milliardär hoch. Schließlich war er so reich, dass er Besitzer des berühmten Waldorf-Astoria Hotels in New York wurde. Boldt schenkte seiner Frau eine Insel im St. Lawrence Strom, die er in Herzform umgestalten ließ und in Heart-Island umbenannte. Er ließ dort ein Schloss im Stil einer mittelalterlichen Rheinburg mit 120 Zimmern errichten. Noch vor Abschluss der Bauarbeiten verstarb seine geliebte Frau 1904 im Alter von 41 Jahren. Voller Gram ließ Boldt auf der Stelle den Bau stoppen und betrat Heart Island nie wieder.
Heute wird die Insel als Touristenattraktion mit Museum und Restaurant betrieben.
Wir haben eine Tour ohne Inselbesuch gebucht, weil unser US-Visum abgelaufen ist.
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Power House Heart Island, das Insel-eigene Kraftwerk
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Etwa auf halber Strecke des Parkways ist Hill Island (Kanada) als einzige der „1.000 Inseln“ über eine Brücke mit dem Festland verbunden. Die Ivy Lea Bridge verbindet Kanada mit den USA.
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Vom Thousand Islands Skydeck auf Hill Island hat man auf der obersten Plattform aus 120 Metern Höhe einen herrlichen Panorama-Blick auf die Inselwelt des St. Lawrence Flusses.
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Als wir erfahren, dass ein Düsseldorfer Ehepaar diesen 138 Meter hohen Aussichtsturm vor 1 ½ Jahren gekauft hat, besuchen wir die Turm-Besitzerin in ihrem Büro. Heidi Linckh erzählt uns von ihrem Leben in Kanada und von Kunden aus aller Welt. Bisher hat das Ehepaar den Schritt in die Selbständigkeit im kanadischen Thousand Islands Grenzgebiet zur USA nicht bereut.
Fußball-Fan Heidis Traum: "Wenn Mönchengladbach Deutscher Meister wird", sagt sie und zeigt auf die Spitze ihres Turms, "dann wird da oben die Borussia-Fahne wehen."

Sammelplatz der Wasservögel am St. Lawrence River
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Abendstimmung am St. Lawrence River
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10 km westlich von Brockville endet der 1000 Island Parkway. Wir fahren zum Einkaufen in die 20.000 Einwohner-Stadt, bummeln durch den Ort, sehen neben dem Rathaus viele alte gut erhaltene Villen ebenso wie Neubauten
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Hier finden wir ein weiteres Zeugnis der kanadischen Eisenbahntradition:
den ersten Eisenbahntunnel Kanadas von 1860; er ist 500 Meter lang und wir gehen hindurch
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Im „Waterfront Park“: aus der Geschichte der Royal Canadian Air Force (RCAF)
Golden Hawk CF-86 Sabre Jet, eingesetzt in den 1950 - '60 Jahren in der Kunstflugstaffel
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Wir finden im River Park einen schönen Picknickplatz am Wasser und machen es uns hier gemütlich, bevor wir am späten Nachmittag der nächsten Panoramastraße folgen, dem 10 Kilometer langen kostenpflichtigen Long Sault Parkway, der über 11 Inseln führt.
Hier hilft auch Allrad nicht weiter …
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Der Long Sault Parkway entstand beim Bau des St. Lawrence Power Project Staudamms in den 1950er Jahren (Sankt-Lorenz-Seeweg), als mehrere Dörfer geflutet wurden. Danach blieben nur noch elf Hügel als Inseln sichtbar. Diese neu entstandenen Inseln im neu entstandenen Lake St. Lawrence wurden durch Dämme und Brücken wie eine Kette aufgefädelt und zum Long Sault Parkway verbunden. Eine traumhafte Naturlandschaft!
Der Umweg ist jeden Kilometer und jeden Cent Straßengebühr wert!
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Für die kanadische Wirtschaft spielt der Sankt-Lorenz-Seeweg eine wichtige Rolle als Binnenwasserstraße.
Iroquois-Schleuse
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Auf einer Länge von rund 150 Kilometer von Kingston bis Cornwall bildet der St. Lorenz
Strom die Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Kanada, danach fließt er nur noch
auf kanadischem Boden.
In Cornwall, unserer letzten Stadt in der Provinz Ontario, suchen wir uns einen Übernachtungsplatz direkt am Fluss, der uns wieder einige Begegnungen mit Kanadiern beschert.
Es ist Wochenende und einige Jugendliche belagern den Platz bis spät in die Nacht und
lassen ihre Automotoren heulen.
Der Sonntagmorgen verwöhnt uns mit einem phantastischen Sonnenaufgang über dem St. Lawrence Fluss - nichts wie raus aus den Schlafsäcken!
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Denn heute heißt es: Farewell Ontario – Bonjour Quebec

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Zuletzt geändert von syncroldie am Mo 27. Mär 2017, 09:07, insgesamt 1-mal geändert.
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AndreasLidl
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Re: Canada West to East-vom Pazifik zurück zum Atlantik

Beitrag von AndreasLidl »

syncroldie hat geschrieben:Zunächst erfahren wir, was überhaupt eine echte Insel ist: "...sie muss mindestens einen Quadratfuß groß sein und auf ihr müssen mindestens zwei Bäume stehen."
Hallo liebe Erika,

ein Quadratfuß sind ca. 30 x 30 Zentimeter.

:gr Und da sollen mindestens zwei Bäume drauf stehen? :gr

LG Andreas
42 Länder mit T3 bereist
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4 Jahre meines Lebens im T3 geschlafen
Buch: "Alleine durch die Mongolei"
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syncroldie
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Re: Canada West to East-vom Pazifik zurück zum Atlantik

Beitrag von syncroldie »

Andreas, nach deinem Einwand habe ich WIKIPEDIA bemüht und lese dort unter:
Definition und Abgrenzungsfragen
Die tatsächlichen Ausmaße einer vollständig umspülten Landmasse sind für die Definition der Insel unerheblich. Selbst kleine Felsgebilde, etwa die Schären vor den skandinavischen Ostseeküsten oder Holme im Nordatlantik, gelten zumeist als Insel.
Ich muss gestehen, dass wir den internationalen Erklärungen des Kapitäns nur schwer folgen konnten, die Lautsprecherqualität war nicht die beste :oops: .
Wie die Kanadier die Mindestanforderung an den Begriff „Island“ definieren, ist mir nicht bekannt.
Aus Reiseberichten einer deutschen Zeitung über die Thousand Islands habe ich den Begriff „Quadratfuß“ übernommen.
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syncroldie
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Re: Canada West to East-vom Pazifik zurück zum Atlantik

Beitrag von syncroldie »

21.09.2014 – Von Cornwall aus verlassen wir heute die Provinz Ontario und fahren ins 100 km entfernte Montreal, Provinz Quebec.
Hier wird der St. Lorenz Fluss französisch und heißt nun Fleuve Saint-Laurent. Man wird mit „Bonjour“ begrüßt und Englisch wird nur verstanden, wenn es unbedingt sein muss.
„Morgenrot - Schlechtwetter droht“ (Red sky in the morning, shepherd's warning) –
diese alte Bauernregel bestätigt sich heute.
Montreal empfängt uns mit Regenschauern, der beeindruckende Sonnenaufgang heute früh kündigte schon den Wetterwechsel an.
Wir fahren zum 1976 zur Sommerolympiade erbauten Olympiastadion mit dem markanten 175 Meter hohen schiefen Turm.
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Das ehemalige olympische Radstadion Velodrom wurde inzwischen zu einem Umweltmuseum umgebaut und beheimatet 250 Tier- und 500 Pflanzenarten.
Der Biodôme simuliert vier unterschiedliche Ökosysteme – direkt vom Eingang gelangt man in den tropische Regenwald, daneben in den Laurentinischen Wald (Laurentian Maple Forest), der sich zwischen Québec und dem Norden der USA ausdehnt. Weiter geht es ins Ökosystem des Sankt-Lorenz-Stroms, im Aquarium schwimmen Meerestiere des Atlantiks, z. B. Hummer und verschiedene Fische, Papageitaucher (Atlantic Puffin) sitzen auf Felsen. Vom tropischen Südamerika geht es in den arktischen bzw. antarktischen Lebensraum, wo verschiedene Pinguine leben.
Auch das Wappentier Kanadas, der Biber ist hier vertreten.
Er verlässt seinen Biberdamm und schwimmt den Besuchern entgegen.

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bei uns angekommen verlässt er das Wasser
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und stellt sich für ein Foto in Pose
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Das Capybara, auch Wasserschwein genannt, ist das größte Nagetier der Welt mit einem Gewicht von 35 bis 68 kg. Der Nager lebt ausschließlich in Südamerika als Herdentier. Seine nächsten Verwandten sind die Meerschweinchen.
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Gefiederte Gäste aus verschiedenen Vegetationszonen
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Der amerikanische Alligator
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Vom Hausberg Mont Royal blicken wir auf die Stadt und den St. Laurent. Bei schönem Wetter hat man von hier oben einen atemberaubenden Ausblick. In der Bildmitte erkennt man die Rue Peel, die uns direkt ins Stadtzentrum führt.
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Sonniger und farbiger erlebten wir den Blick von Montreals 201 Meter hohen Hausberg Mont Royal im Vorjahr. 2013 war das Wetter im September vorteilhafter für die Herbstfärbung. Verantwortlich für die Farbenpracht insbesondere der Ahornblätter sind extreme Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Wenn die ersten Nachtfröste schon im September einsetzen und tagsüber die Sonne noch kräftig scheint, zerfällt der grüne Farbstoff Chlorophyll in den Blättern, die Photosynthese wird eingestellt und die Bäume reagieren darauf mit kräftiger Verfärbung ihrer Blätter.
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Der Parc du Mont-Royal liegt am Osthang des Mont-Royal, dem Namensgeber der Stadt. Vom Vorplatz des Chalet du Mont-Royal blicken wir auf die Rue Peel, die Haupt-Nord-Südachse der Stadt, die wir über einen schönen Pfad bergabwärts mit mehr als 150 Treppenstufen erreichen. Blick vom „Alten Hafen“ auf die Stadt
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Inzwischen ist es dunkel geworden. Vom Chalet du Mont-Royal aus spazieren wir nordwärts Richtung Mont-Royal Kreuz, welches 1924 nahe dem Gipfel errichtet wurde. Es wird nachts weiß angestrahlt; zusätzlich kann es noch unterschiedlich farblich illuminiert werden
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„Le Chemin du Roy“, der Königsweg ist die älteste Straße Kanadas und verbindet seit 1737 Montreal mit Quebec–City parallel zum Fleuve Saint Laurent. Die Strecke bietet schöne Picknickplätze und führt an Sehenswürdigkeiten vorbei.
Hinweisschilder zeigen Abzweigungen von der Straße 138 an
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Manche Schilder erkennen wir erst im letzten Moment, und oft staunen wir, was uns hinter der nächsten Ecke erwartet.
In Cap Santé zweigt die Route plötzlich von der 138 ab, und wir fühlen uns wie verzaubert:
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ein lebendiges, bewohntes Museumsdorf direkt am Fleuve St. Laurent mit gepflegten Häusern, die teilweise über 160 Jahre alt sind.
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Der „Chemin du Roy“ soll ins direkt ins Stadtzentrum von Quebec City in die Haute-Ville führen. Hier treffen wir wieder auf eine der zahllosen Baustellen; die Grande Allee ist gesperrt, es gibt keine Parkplätze. Wir folgen engen Gassen hinunter zum Hafen und sind glücklich, dort einen Platz zu finden. Im Vorjahr hatten wir hier stadtnah günstig übernachtet -auf Anraten des freundlichen Personals in der Touristen-Info von Saint-Georges.
Diese Regelung wurde in der Zwischenzeit geändert. Heute stuft der Parkwächter Bussolino als „Wohnmobil“ ein und möchte 68 CAN $ Parkgebühr für die Nacht kassieren.
Wir spazieren noch einmal zu Fuß in die Oberstadt, genießen den Blick und das Altstadt-Ambiente und kehren zum Auto zurück. Es ist kalt und beginnt zu regnen, so fällt uns heute der Abschied von Quebec City nicht so schwer.

2013 waren wir vom Charme Quebec-Citys begeistert. Die Fähre brachte uns von der Stadt Levis am Südufer des St. Lorenz Stroms mitten hinein nach Quebec City.
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Blick von unserem Parkplatz auf die Stadt.
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Unsere Nachbarn, nachdem sie es endlich geschafft hatten sich aufzustellen, haben sie ihr Fahrzeug anscheinend nicht mehr verlassen
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Weiter geht es auf der „Route des Navigateurs“, der Seefahrerroute am Südufer des Fleuve Saint Laurent.
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Schon seit einiger Zeit spüren wir den nahenden Herbst. Am St. Lorenz Fluss sind die Schneegänse aus der Arktis angekommen und sammeln sich zu Hunderttausenden zum Weiterflug zum Atlantik.
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Für uns ist es ein unvergleichliches Erlebnis, als zehntausende dieser Vögel fast zur gleichen Zeit in die Luft steigen und einer flatternden weißen Wolke gleich den Äther mit einem betäubenden Getöse erfüllen.
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Zum Übernachten verlassen wir oft den Bereich des Flussufers. In den kleinen engen Ortschaften gibt es nordöstlich von Quebec-City häufig Fahrverbote für Wohnmobile, bzw. teilweise sind ganze Strandabschnitte während der Nachtstunden gesperrt.

Es ist Mittagszeit, und wir suchen einen Parkplatz am Fluss. Der Pfeil am Blumenkübel weist uns den Weg: wir folgen der Piste in die Sackgasse
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und finden einen Parkplatz, nur für PKWs. Ein Pfad führt direkt an den Fluss und zu einem kleinen Häuschen in Leuchtturmform. Die Tür ist nicht verschlossen, wir gehen hinein und finden einen gemütlichen Aufenthaltsraum mit Ausblick auf den Saint Laurant – ein Platz, um tagsüber zu verweilen.
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Zuletzt geändert von syncroldie am Do 29. Mär 2018, 19:40, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Canada West to East-vom Pazifik zurück zum Atlantik

Beitrag von syncroldie »

26.09.2014 – Provinz Quebec östlich von Quebec-City
Am späten Nachmittag verlassen wir nun oft den Fluss, da wir am Fleuve Sant Laurent nur wenige Möglichkeiten zum Übernachten finden. Südwärts folgen wir kleinen Scenic Routes.
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Wir finden einen Platz an einer Waldlichtung bei Saint-Aubert am Chemin des Appalaches
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Der Herbst zeigt sich von seiner besten Seite, inzwischen ist die Laubfärbung intensiver geworden. Blick über den einsamen Lac Pouliac
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Wieder einmal übernachten wir auf einem perfekten Platz am See.
Zur Feier des Tages entkorken wir zur Pilz-Gemüse-Pfanne mit Baguette eine Flasche kanadischen Rotwein (Pinot Noir), ein Geschenk von Rainer Bloess aus Ottawa.
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Nach dem Frühstück steuern wir Saint-Jean-Port-Joli an. In diesem kleinen Hafenort verbringen wir einige Stunden
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Der Ort ist als Zentrum der Holzschnitzkunst bekannt
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und lädt ein zum Bewundern verschiedener Exponate im Skulpturen-Park direkt am Fluss
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Merlin
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L’Oeuvre
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Am nächsten Morgen landen wir 100 km flussabwärts in Cacouna. Die Boote sind trocken gefallen, es ist Ebbe.
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Eine längere Wanderung führt uns durch das Naturschutzgebiet „Cacouna Marsh“
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Auf der „Route des Navigateurs“ sehen wir uns in Trois-Pistoles bei unseren Seefahrer-Kollegen um (Drei-Pistolen, welch ein Name für eine Stadt, in der es ganz friedlich zugeht). Wir schauen in die Fangkörbe der heimkehrenden Fischer.
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Ein freundlicher Einwohner dieser Stadt bietet uns einen Übernachtungsplatz bei sich zu Hause an. Als wir zögern meint er, es wäre auch o.k., auf der Kaimauer stehen zu bleiben und dort zu übernachten.
Kurz vor Sonnenuntergang kommt die letzte Fähre vom Nordufer aus Les Escoumins an
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Erika bekommt einen gewaltigen Schreck, als sie nachts durch das Busfenster auf das Wasser schaut und ins Leere blickt. Das Wasser ist vollständig verschwunden. Der lesende Monsieur auf dem Hausboot liegt mit seinem Boot ganz unten an der Kaimauer auf dem Trockenen.
Wir hatten vergessen, dass der St. Lorenz Strom bereits unterhalb von Quebec City im Einflussbereich der Gezeitenströme des Atlantiks liegt, und der Unterschied zwischen Ebbe und Flut im Fluss bis zu sechs Metern betragen kann.
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Auf den Straßen in der Provinz Quebec treffen wir erstaunlich viele VW-Busse. Wir freuen uns, als wir auf dem Parkplatz im Bic Nationalpark einen „Fast-Doppelgänger“ von Bussolino erblicken
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Der Bic Nationalpark ist ein faszinierendes Mosaik von Felsformationen und Inseln mit zahlreichen Seevögel- und Robbenkolonien. Wir nutzen die Möglichkeit, an einer geführten Tour teilzunehmen
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Pointe-au-Père, ein Ortsteil von Rimouski hält für Interessierte mehrere Sehenswürdigkeiten parat. Wir parken in der Nähe des ältesten kanadischen U-Bootes "Onondaga", das 33 Jahre lang auf den Weltmeeren unterwegs war.
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Das "Musée de la Mer" ist gleich nebenan im Leuchtturm eingerichtet und der "Empress of Ireland" gewidmet. Der Ozeanriese kollidierte 1914 auf der Fahrt von Québec City nach London mit einem Frachter und sank. Bei dieser Schiffskollision kamen 1.012 Passagiere ums Leben.

Inzwischen hat sich der Himmel verdunkelt, wir erleben eine sehr stürmische Nacht am Ufer des St. Lorenz Stroms.
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Hinter Sainte Luce endet die 470 km lange „Route des Navigateurs“. Hier beginnt die Halbinsel Gaspesie, die flächenmäßig so groß ist wie Belgien. Wir fahren noch ein wenig weiter bis Sainte Flavie, um die Galerie am und im Meer zu bewundern. Die Indoor-Galerie ist bereits für die Saison geschlossen.
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Wir sehen uns die 120 Skulpturen am Wasser an, die größtenteils nur bei Ebbe zu sehen sind und denen bei Flut das Wasser bis zum Hals steht.
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Saint-Flavie wird als „Tor zur Gaspesie“ bezeichnet. Nach 12 Tagen sagen wir hier dem St. Lorenz Strom, der uns seit Kingston begleitet hat, „adieu“. Vor seinem Eintritt in den Atlantik mündet der Strom in den Sankt-Lorenz-Golf.
Die Route 132 verzweigt sich hier, wir biegen nach Süden ab in das Matapedi Flusstal. Von dort wollen wir auf Südost-Kurs die Provinz New Brunswick erreichen, die größte der drei "Maritime provinces".
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